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“Auf die Zülpicher kann man sich stets verlassen!”

“Auf die Zülpicher kann
man sich stets verlassen!”
Großes Lob für den Ortsverein des Deutschen Roten Kreuzes – Neujahrsempfang mit Ehrungen und Fahrzeugeinweihung
Zülpich/Ülpenich – Auffallend viele Kinder tummelten sich beim traditionellen Neujahrsempfang des Rotkreuz-Ortsvereins Zülpich am Sonntag in der Mensa der Ülpenicher Nordeifel-Werkstätten. “Wir verlassen uns jetzt nicht mehr nur auf Mitgliederzuwachs von außen”, scherzte Bereitschaftsführer Thomas Heinen: “Wir vermehren uns neuerdings selbst.”
Wie engagiert sich die 154 Aktiven des Rotkreuz-Ortsvereins Zülpich im verflossenen Jahr 2005 wieder um die Nöte und Sorgen ihrer Mitmenschen im In- und Ausland gekümmert hatten, ließen gleich mehrere Festredner Revue passieren. “Schnell und unkonventionell”, attestierte Lothar Henrich dem Rotkreuz-Kreisverband Euskirchen und den Zülpichern ganz besonders: “Auf die kann man sich stets verlassen!”.
Henrich muss es wissen: Der Zülpicher Ingenieur war 16 Jahre lang NRW-Landesbereitschaftsführer des Deutschen Roten Kreuzes im Landesteil Nordrhein. Und als solcher griff er häufiger auf die schnelle Truppe aus der Heimat zurück, wenn es irgendwo “brannte”.
Dieser Brauch hat sich beim Deutschen Roten Kreuz bis auf den heutigen Tag gehalten, wie Kreisvorsitzender Erwin Doppelfeld konstatierte: In Pakistan war man mit Kreisgeschäftsführer Rolf Zimmermann als Cheflogistiker im Erdbebengebiet an führender Stelle im Einsatz. Im Tsunami-Katastrophengebiet um Batticaloa/Sri Lanka inszenierte der Kreis Euskirchen unter Federführung des Roten Kreuzes sogar ein komplettes Langzeit- Hilfsprogramm mit dem Aufbau und Wiederaufbau mehrerer Kindergärten und Schulen und einer medizinischen Ambulanz für die Landbevölkerung.
Last not least wickelten die Rotkreuz-Logistiker aus Zülpich und dem ganzen Kreisgebiet 40 Hilfsgutflüge vom Flughafen Köln-Wahn aus ab. Unter anderem schickten sie innerhalb von nur fünf Tagen zwei eilends zusammengestellte chirurgische Feldlazarette nach Kaschmir auf die Reise. Doppelfeld: “Ein Projekt, das sich der DRK-Landesverband selbst nicht zutraute und deshalb die Euskirchener um Hilfe fragte.”
Die Auslandseinsätze sind aber nur die Spitze eines Eisbergs guter Taten. Einer der Höhepunkte in seiner ganzen Laufbahn, berichtete der Zülpicher Ortsvereinsvorsitzende Dr. Ioan Marcea, sei der Einsatz im August 2005 während des Weltjugendtages auf dem Marienfeld gewesen. Marcea: “Der Weltjugendtag hat uns alle sehr bereichert und man kann es denjenigen schlecht schildern, die nicht dabei waren.”
Ganz detailliert ließ Thomas Heinen das Einsatzjahr 2005 noch einmal in einem Lichtbildervortrag vorüberziehen. Die Palette reichte von rund 60 Sanitätsdiensten bei Veranstaltungen über viele kleine und vier Großübungen bis zu den Auslandseinsätzen. Die Zahl der geleisteten ehrenamtlichen Stunden könne niemand zählen, so der Zülpicher Rotkreuz-Bereitschaftsführer: “Ich schätze sie grob auf zwischen 10 000 und 15 000 Stunden!” Für den Ortsverein selber, aber auch innerhalb der Untergruppierungen des Zülpicher Roten Kreuzes, wie zum Beispiel Einsatzzug, Bereitschaft, Jugendrotkreuz, Seniorenabteilung und Kriseninterventionsteam.

Bevor ein neuer Rettungstransportwagen von Diakon Winfried Krämer eingesegnet wurde, standen Ehrungen auf dem Programm des Neujahrsempfangs. Für ihren Einsatz während des Weltjugendtages auf dem Marienfeld wurden mit einer Erinnerungsspange des MHD Kathrin Erden, Gabi Schleiermacher, Achim Richter, Bastian Lehmann sowie Christian und Daniel Böser ausgezeichnet.
Als unermüdliche Helfer bei der Hilfsgüterverladung für das Flutkatastrophengebiet in Südostasien wurden Ralf Breuer, Patrick Dost, Christian und Daniel Böser, Markus und Daniel Heitmann, Jochen Koepchen, Ralf Krutwig, Norbert Porsche, Vinzenz Pütz, Marco Riediger, Andreas Wittgen und Heinrich Weinand ausgezeichnet.
Die höchste Ehrung beim Neujahrsempfang erfuhr Gisela Reimann. Sie wurde für 25 Jahre aktive DRK-Mitgliedschaft mit Urkunden des Orts-, Kreis- und Landesverbandes ausgezeichnet. Außerdem erhielt die engagierte Frau die Verdienstnadel des Blutspendedienstes Nordrhein. Rotkreuz-Kreisvorsitzender Erwin Doppelfeld: “Sie ist immer dabei! Keine Blutspende ohne Gisela Reimann.”
Für 15 Jahre aktive Mitgliedschaft wurden Hendrik Opgenroth, Marcel Fiege und Oliver Süßmann ausgezeichnet. Zehn Jahre in Übung und Einsatz bewährt haben sich Daniela Heinen, Sabrina Glasmacher, Achim Richter, Dominik Riediger, Andrea Wittgen, Martin Eversheim, Regina Eversheim und Ursula Meister. Mit Gaby, Heinrich, Heike und Horst Weinand war auch eine ganze Familie unter den Geehrten, die sich vor zehn Jahren in den aktiven Dienst des Deutschen Roten Kreuzes in Zülpich gestellt hatten.
Zum gut besuchten Neujahrsempfang waren auch zahlreiche Ehrengäste gekommen, unter ihnen Zülpichs Bürgermeister Albert Bergmann, Altbürgermeister Wolfram Ander und Vize-Landrat Josef C. Rhiem. Alle zusammen feierten nach dem offiziellen Teil mit den Rotkreuzlern noch ein paar Stunden weiter. Für kulinarische Genüsse war dabei reichlich gesorgt.
(pp, Agentur ProfiPress)

Manfred Lang

11.02.2006