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Auf den Spuren der Neandertaler

Beim Tourismus-Aktionstag „Zu Gast in der eigenen Heimat“, begaben sich große und kleine Forscher mit Hilfe der Hellenthaler Exkursionsleiterin Marietta Schmitz auf eine spannende Entdeckungsreise in die Welt des ungemütlichen Mechernicher Höhlenriesen Kakus – Auch das Fernsehen war mit dabei und drehte einen Ausflugstipp für die WDR-„Lokalzeit“

Den Aktionstag „Zu Gast in der eigenen Heimat“ nutzten Groß und Klein für einen Familienausflug zur Kakushöhle. Foto: Claudia Hoffmann/pp/Agentur ProfiPress

Mechernich-Eiserfey – Für die Kinder, die sich im Rahmen des Tourismus-Aktionstages „Zu Gast in der eigenen Heimat“ am Sonntagnachmittag  vor der Kakushöhle zwischen Eiserfey und Weyer versammelt hatten, war der Ausflug in die Welt der Neandertaler und Mammuts gleich doppelt spannend. Denn auch der WDR war mit einem Kamerateam angereist, um einen Fernsehbeitrag zu drehen. „Für die ´Sendung mit der Maus´?“, fragte die achtjährige Melina neugierig. „Nein, wir drehen einen Ausflugstipp für die Nachrichten in der ‚Lokalzeit‘ “, antworteten die Fernsehmacher freundlich. „Auch gut“, fand Melina, hüpfte fröhlich davon und hing fortan gebannt an den Lippen von Exkursionsleiterin Marietta Schmitz, die den steinzeitlichen Ort selbst in ihrer Kindheit als ganz besonders spannend empfunden hatte. „Doch Obacht“, gab sie den kleinen Entdeckern vor Beginn des Ausflugs mit auf den Weg: „Das hier ist auch ein ganz besonderes Gebiet für Pflanzen und Tiere. Man muss auf dem Weg bleiben, um sie nicht zu stören und um sie zu schützen.“

Gebannt lauschten die kleinen Teilnehmern der Sage um den ungemütlichen Riesen Kakus, dem die Höhle ihren Namen verdankt. Foto: Claudia Hoffmann/pp/Agentur ProfiPress

Der Kartsteinfelsen ist heute an seiner mächtigsten Stelle etwa 20 Meter hoch, erfuhr man wenig später. „Schon vor 300.000 Jahren hielten sich Menschen an diesem Ort auf. Sie hinterließen dabei einige Werkzeuge, die in das Gestein eingeschlossen wurden“, erzählte Schmitz und zog aus ihrem bunt gefüllten Korb einen geheimnisvollen Stein heraus, der über viele nützliche Eigenschaften verfügt. Denn wenn man zwei dieser Steine gegeneinander schlägt, entstehen nicht nur Funken und man konnte Feuer machen, sondern manchmal platzte auch ein Stückchen ab.

„Wie fühlt sich das an?“, fragte die Naturkundlerin aus Hellenthal. „Scharf“, stellten die kleinen Forscher vorsichtig tastend fest. Richtig! Damit konnten die  Neanderteiler Felle schneiden und Werkzeuge oder Waffen herstellen. Um einen Speer zu bauen, wurde eine Feuersteinklinge an einem Holzstock befestigt. Als Kleber stellten die Neandertaler einen Stoff aus der Rinde von Birken her: das Birkenpech. Mit diesen Speeren jagten sie zum Beispiel Wollnashörner, Wildpferde, Rentiere oder Mammuts. Dass ein so seltener Steinfund natürlich ein großer Schatz war, konnten die Kinder nachvollziehen. Denn den Stein konnte man auch „eintauschen, vielleicht gegen ein tolles Schneckenhaus oder auch ein Stück Fleisch“ erklärte Schmitz auf ihrer wunderbar kindgerechten Expedition. Mit der Zeichnung eines Höhleninneren auf der Informationstafel war sie aber nicht ganz einverstanden: „Denn eine Höhle war niemals so aufgeräumt wie auf dem Bild: Überall lagen Steine herum und die Menschen setzten sich einfach dazwischen“, erklärte sie lachend.

Beim Ausflug ging es über Stock und Stein und im Höhleninneren über eine lange Treppe. Foto: Claudia Hoffmann/pp/Agentur ProfiPress

Besonders aufregend wurde es für die Teilnehmer dann nochmal vor dem Eingang der Fledermaushöhle. „Die können mit den Ohren sehen“, wussten die pfiffigen Kids. Weiter ging es über die große Treppe, und am Höhlenausgang musste man sich ganz ordentlich ducken. Fasziniert lauschten sie anschließend der Sage um den dramatischen Kampf zwischen dem ungemütlichen Riesen Kakus, dem die Höhle ihren Namen verdankt, und seinem freundlichen Kollegen Herkules, der den Bewohnern von Eiserfey helfen wollte, dass ihr Getreide nicht mehr plattgetreten wird und ihre Kinder am Lagerfeuer nicht mehr genüsslich verspeist werden.

Ehe es ans begeisterte Basteln von Schwirrhölzern ging, kosteten die Expediteure auch vom Sauerklee am Wegesrand, der „ein bisschen schmeckte wie Rhabarber“. Und zu guter Letzt wussten sie dann auch, warum es in der Mechernicher Kakushöhle – anders als in den berühmten Höhlen von Lascaux in Frankreich – keine Höhlenmalerei gegeben hat.

Bei den kleinen Kostproben am Wegesrand stellte man fest: Der frühblühende Sauerklee schmeckt „ein bisschen wie Rhabarber“. Foto: Claudia Hoffmann/pp/Agentur ProfiPress

Für die Teilnehmer an der Familienführung gab es vorab im Café „Zur Kakushöhle“ leckeren Flammkuchen, und im Anschluss an die Führung bot Café-Besitzerin Christin Helm den Teilnehmern frische Waffeln mit heißen Kirschen an.

Auch die Verantwortlichen im Mechernicher Bergbaumuseum um den Vorsitzenden des Fördervereins, Friedrich Hunsicker, stellten ein Programm nur für diesen Tag auf die Beine. Dazu gehörten unter anderem kostenlose geführte Wanderungen entlang der einstigen Stätten des Bergbau –und Hüttenbetriebs.

pp/Agentur ProfiPress