„Arbeitsmarkt braucht Praktiker“
76 Mechernicher Realschulabsolventen feierlich verabschiedet – Alle Zehntklässler schafften ihren Abschluss, 60 Prozent davon mit Qualifikationsvermerk für Wirtschaftsgymnasium oder Gesamtschule – Städtischer Beigeordneter Thomas Hambach fordert die Ex-Zehntklässler auch zum gesellschaftlichen Engagement auf: „Ihr seid ein Teil dieser Stadt, gestaltet sie mit“
Mechernich – „Sie stehen in den Startlöchern, scharren mit den Hufen, gleich haben Sie im wahrsten Sinne des Wortes Ihre Abschlusszeugnisse in der Tasche, jetzt geht’s los . . .“, freute sich der für die städtischen Mechernicher Schulen zuständige Erste Beigeordnete Thomas Hambach mit den 76 Realschulabsolventen, die am Freitag in Ehren entlassen wurden.
Die Feierlichkeiten hatten in der Pfarrkirche St. Johannes Baptist ihren Auftakt gefunden, wo Pfarrer Micheal Stöhr und Diakon Manfred Lang mit den Schülern, Eltern und dem Lehrerkollegium einen ökumenischen Gottesdienst zum Thema „Die Freiheit im Visier“ feierten. Symbolisch für ihren persönlichen „Flug“ in die Welt und in die Freiheit ließen die Entlass-Schüler vor der Kirche 76 Luftballons steigen.
Durch das Programm der eigentlichen Entlassungsfeier in der Aula des städtischen Schulzentrums führten Yannik Zimmer und Ramech Ramanathan. Ulli Schneider und die Schulband sorgten für die gekonnten musikalischen Intermezzi, wie Schneider, ein Projektchor der Realschule und Schneiders Gesangs-Ensemble „Kakus Vokale“ zuvor auch den Gottesdienst in der Kirche musikalisch begleitet hatten.
Schulleiter Willy Krause mochte seinen Stolz auf die durchweg guten Abschlüsse seiner-Ex-Zehntklässler nicht verhehlen. 60 Prozent hätten sogar einen Qualifikationsvermerk bekommen, der sie zum Weiterbesuch von Wirtschaftsgymnasium oder Gesamtschule bis zum Abitur berechtigt.
Aber auch für diejenigen, die direkt in eine Berufsausbildung wechseln, stünden die Chancen hervorragend, ergänzte Vize-Verwaltungschef Hambach: „Der Arbeitsmarkt braucht Menschen mit praktischen Fähigkeiten, nicht nur Akademiker.“ Der Erste Beigeordnete ermutigte die bisherigen Realschüler auch, bodenständig und in der Heimat zu bleiben: „Ihr seid ein Teil dieser Stadt, gestaltet sie mit.“
Schülersprecher Jannik Schmitz dankte den Lehrern, aber auch den Eltern aller Schüler für ihre Geduld und Begleitung, vor allem während der stressreichen Wochen der Abschlussklausuren und Prüfungen. Humorvoll schloss der ebenfalls aus der städtischen Realschule im Feytal ausscheidende Sprecher seine Mitschüler in sein Lob auf die Schulzeit mit ein: „Wir Jungs dachten lange Zeit, das Leben besteht nur aus Spaß und Fußball. Dann haben uns die Mädchen daran erinnert, dass wir fürs Leben lernen.“
Im Unterhaltungsprogramm der Entlassungsfeierlichkeiten heimsten die Klassenlehrer der drei Entlass-Klassen stehende Ovationen ein, als sie auf die Melodie von Frank Sinatras „My way“ eine Hymne auf die Schulzeit und die Zeit danach anstimmten. Dabei bewiesen Susanne Schmieter (10c), Kerrin Heinen (10b) und Wolfgang Bieger (10a) nicht nur Humor, sondern auch mehrstimmige gesangliche Fähigkeiten.
Berthold Suermann, der Vorsitzende des Fördervereins der städtischen Realschule im Feytal, ehrte die Jahrgangsbesten, Rektor Willy Krause dankte den Eltern und Klassenpflegschafts-Vorsitzenden, dann wurden die Abschlusszeugnisse ausgegeben.
Vorher hatten Schulleiter und Beigeordneter den Realschülern literarische Tipps mit auf den Weg gegeben. Krause zitierte Erich Kästner, wonach Lehrer keine Zauberkünstler, sondern Gärtner seien, die im Fall der Realschule Mechernich nun junge Bäume herangezogen hätten, die noch biegsam, wachstumsfähig und im Gegensatz zu alten Bäumen auch verpflanzbar seien.
Beigeordneter Thomas Hambach gab den scheidenden Realschülern eine Empfehlung von Aristoteles mit auf den Weg: „Man kann den Wind nicht ändern, aber die Segel richtig setzen.“
pp/Agentur ProfiPress