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AllgemeinFreizeit- und Gewerbefabrik Zikkurat

Arbeit und Kunst gehören zusammen

Große Gemeinschaftsausstellung fünf renommierter Künstler im Erdgeschoss der Firmenicher Kultur- und Freizeitfabrik Zikkurat ist Johann Josef Wolf gewidmet – Erika Langbein, Ante Milas, Pavle Perovic, Günther Preuss und Richard von Stranz zeigen bis zum 5. Dezember täglich von 15 bis 21 Uhr über 50 Exponate

Die ausstellenden Künstler und ihr Laudator (von links): Ante Milas, Günther Preuss, Richard von Stranz, Erika Langbein, Pavle Perovic und Manfred Lang. Foto: Vera Junker/KR/pp/Agentur ProfiPress

Mechernich-Firmenich – Stardesigner Prof. Luigi Colani stellte schon in der Zikkurat aus, Udo Lindenberg ebenfalls, Eliot Fisk und Klaus Doldingers „Passport“ musizierten im alten Fabrikgemäuer. Frank Wollny brachte wiederholt seinen Freund, den Düsseldorfer Malerfürsten Markus Lüpertz, als Jazzer an den Start, Weltklasse-Saxophonist Joe Lovano kam mit WDR-Bigband und Symphonieorchester in die Zikkurat.

Die Liste großer Namen, die die Firmenicher Kultur- und Freizeitfabrik Zikkurat bereits beehrt haben, ließe sich nicht beliebig, aber noch lange fortsetzen. Zuletzt stellte der bekannte Expressionist und Kunstprofessor Emmanuel Paul Guiragossian im Januar 2009 einen Teil seiner im Jahr davor in Dresden gezeigten „Menschen-Bilder“ bei Frank Wollny und Johann Josef Wolf aus, und im Dezember 2009 war der Bonner Bildhauer Rudolf Hürth zu Gast in der Zikkurat.

In der Zikkurat schafften und schaffen Künstler wie Bernhard Ludwig Walter, Enrique Asensi, Peter Pick, Harry Braun, Roland Ackermann, Marcus Hofmann, Prof. Renate Lewandowski, Mike und Jenny Kiernan sowie, last not least Ante Milas, Hermann J. Kassel, Pavle Perovic oder Frank Wollny. Vergangenen Samstag nun knüpften zwei dieser Künstler mit Atelier in der Zikkurat und drei von außerhalb an die Tradition der großen Kunstausstellungen in der Firmenicher Kultur- und Freizeitfabrik an.

Die Zikkurat-Kunstschaffenden Ante Milas und Pavle Perovic, ihr  Künstlerfreund Günther Preuss aus Schützendorf sowie Erika Langbein und Richard von Stranz aus Köln stellten ihre Werke in einem von der Eventveranstaltungsfirma „lemonpie“ schlicht, aber wirkungsvoll  dekorierten und von der TON-Fabrik bewirteten Fabrikerdgeschoss am Samstag erstmals vor. Gut 100 Vernissage-Gäste kamen, sahen und staunten.

Die Laudatio hielt der Redakteur, Autor und Diakon Manfred Lang, der seit fast zehn Jahren für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Kultur- und Freizeitfabrik Zikkurat wie für die Medienpräsenz der Stadt Mechernich verantwortlich zeichnet. Er schlug den Bogen von der früheren Steinzeug- und heutigen Kulturfabrik zurück in die prähistorische Zeit, als Menschen in Höhlen lebten, arbeiteten und Zeichnungen an die Wände malten.

„Offenkundig haben wir es mit einer ursprünglichen, einer archaischen, ja einer handfesten und doch spirituellen Dimension zu tun: Kunst und Arbeit, Essen, Trinken und Zeichnen, vermutlich auch Singen und Tanzen, gehören zu den existentiellen und damit lebensnotwendigen Ausdruckformen des Menschen.“ Es gebe offensichtlich nicht nur den biologisch geformten und der Nahrung bedürftigen Körper, sondern auch eine spirituell und auf das Höhere gerichtete Seele.“

Die Künstler haben rund 50 Werke zu Ehren von Johann Josef Wolf, dem Besitzer der Kultur- und Freizeitfabrik Zikkurat, Kunstkenner und Visionär, zusammengestellt. „Alle fünf Kunstschaffenden verfügen über hinreichend hohes Renommee und überzeugen durch ihre »handwerklichen Fähigkeiten», schreibt die Journalistin Vera Junker in der „Kölnischen Rundschau“.

Richard von Stranz präsentiert Werke, die mit der Vielfalt an Farben auf abstrakte Art und Weise spielen. „Seine bis zu fünf Zentimeter dick aufgetragene Farbe verrät Vielschichtigkeit und Tiefschichtigkeit, auch im übertragenen Sinne“, erklärte Manfred Lang den Kunstinteressierten.

Gemeinsam mit Richard von Stranz stellt Erika Langbein einige ihrer Werke aus, die oftmals impulsiv, nicht nur mit dem Pinsel, sondern auch unter Einsatz von Händen und Füßen entstehen. „C‘est la vie, so ist das Leben“, interpretierte der Laudator das Werk Langbeins: „Der Betrachter wird emotional angesprochen. Krankheit, Behinderung, Sorgen und Schmerz gehören zum Leben. Vielleicht ist es nicht einmal gut, wenn das Leben allzu geschmeidig daher plätschert . . .“

Anna Maria Perovic, die Frau von Pavle Perovic und Johann Josef Wolfs Schwägerin, sagte im Vorfeld der Vernissage: „Als Kunstexperte hat Johann Josef Wolf stets darauf geachtet, dass hier wirklich Kunst auf hohem Niveau gemacht wird und kein Larifari.“ Auch Ante Milas artikulierte in einem Pressegespräch vor der Ausstellung seine Hochachtung vor Johann Josef Wolf. Und Pavle Perovic bedauerte: „Viele Leute wissen gar nicht, was hier an Kunst stattfindet.“

Auch deshalb habe man sich entschlossen, ab sofort wieder regelmäßig, das heißt mehrfach im Jahr, Ausstellungen in der Zikkurat zu organisieren.

Pavle Perovic, gebürtiger Kroate, lebt seit 1973 in Deutschland, so Manfred Lang: „Er ist Kölner, Künstler, Musiker, Autodidakt, Kunstschaffender mit Atelier in der Zikkurat, malt Landschaften, Portraits, widmet sich aber auch – wen wird das jetzt noch wundern? – sozialen und religiösen Themen.“

Öl, Leinwand und Pinsel seien nicht sein einziges Handwerkszeug: „Pavle Perovic kann auch mit Kohle und Bleistift umgehen.“ Der Weltbürger, der viel gereist, viele Sprachen gelernt und viele Menschen kennen und schätzen gelernt habe, wende sich in der aktuellen Firmenicher Ausstellung, die noch bis 5. Dezember täglich von 15 bis 21 Uhr zu besichtigen ist, mit seinen „Tante-Emma-Läden“ eher der kleinen, der introvertierten, ja „heilen Welt“ zu.

Personen sind in den Bildern des vierten beteiligten Künstlers der Gemeinschaftsausstellung, Günter Preuss, nicht zu finden. Er verbindet eher abstrakt wirkende Formen, Spuren und Zeichen in seinem künstlerischen Schaffen und greift dabei nicht ausschließlich auf klassisches Farbmaterial, sondern auch auf Sand, Bitumen oder Beton zurück. Es entstehen ganz eigene Welten. „Es ist an uns, dem Betrachter, sich auf den Werkprozess des Künstlers einzulassen“, so Manfred Lang.

Ante Milas, Kroate wie Pavle Perovic, ein Maler, der auch „Lebenskünstler, Philosoph und Theologe“ sei, so Manfred Lang, stellt  drei großformatige Werke aus, die unbekümmerte Menschen vor bedrohlicher Kulisse zeigen. Sie entstanden am Rande seines mit Pavle Perovic gemeinsam betriebenen Projektes „Vierzehn Apostel“.

Das Bild „Die Welle“ zeigt drei spielende Kinder, die einen Wettlauf im Wasser machen, während sich hinter ihnen eine Riesenwelle aufbaut. Alles ist mit schweren Regentropfen und Regenrinnsalen vertikal durchzogen. „Das sechste Siegel“, steht damit in Verbindung. Es zeigt ein gelassenes, junges Paar am Meeresufer und eine Tsunamiwelle, die auf es zuströmt.

Ante Milas Gemälde „Adam und Eva“ schließlich zeigt eine Landschaft zwischen Olymp und dem Berg Parnass mit einem jungen Paar, das aus dem Bild heraus schreitet, ins Gespräch vertieft und der Landschaft den Rücken zukehrt. Im Hintergrund agieren Athene, Hermes, ein Heros, eine Eiche, die die oberste Gottheit im Altertum symbolisierte mit  aufgehendem oder erlöschendem Licht über den Tälern unter dem Olymp.

Manfred Lang: „Eine Epoche neigt sich dem Ende, eine neue beginnt. In jedem neuen Leben, in jeder neuen Liebe, an jedem neuen Morgen liegt dieser Zauber des Anfangs, von dem Hermann Hesse in seinem Gedicht »Stufen« schreibt.“

Pavle Perovic weiß nicht nur mit Pinsel und Farbe umzugehen, wie sidch bei der Ausstellungseröffnung zeigte, sondern ist auch ein hervorragender Musiker. Dies stellte er im Zuge der Auftaktveranstaltung mit der Gitarre und dem eigenen Gesang unter Beweis. Das I-Tüpfelchen auf einer insgesamt gelungenen Vernissage, die Vorfreude auf weitere neue Kunstausstellungen in der Firmenicher Kultur- und Freizeitfabrik Zikkurat macht.

pp/Agentur ProfiPress