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Aquädukt in Vussem wird saniert

Aquädukt in Vussem wird saniert
Die Stadt Mechernich erhält aus dem Leader-Programm einen Zuschuss, um eines der bedeutendsten römischen Bauwerke im Stadtgebiet erhalten zu können. Bürgermeister Dr. Schick wertet die Sanierung als Impuls für die touristische Neuausrichtung der Stadt
Mechernich – Gut 15 000 Euro werden aus der EU-Leader-Förderung für das römische Aquädukt in Vussem bereitgestellt. Das ist die größte Einzelinvestition mit der die archäologische Landschaft der Nordeifel bewahrt und neu präsentiert werden soll. Mit dem Geld sollen vor allem die Fugen des antiken Bauwerks neu verputzt werden. Genaugenommen sind es allerdings gar nicht die römischen Fugen, die da langsam zerbröseln, sondern es ist der Bau von 1959, den man auf das antike Fundament aufgesetzt hat. “Das römische Bauwerk ist noch bestens in Schuss”, berichtete Dr. Ulrike Müssemeier, Projektleiterin beim LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland, am Montagnachmittag in Vussem.
“Mechernich ist gewissermaßen ein Kristallisationspunkt der menschlichen Frühgeschichte”, betonte Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick beim Pressetermin. Er erinnerte in diesem Zusammenhang an die Kartsteinhöhle und die Katzensteine, wo man zahlreiche Funde frühmenschlicher Kulturen fand, und natürlich an die Vielzahl römischer Denkmäler im Stadtgebiet. “Unser wichtigstes Bodendenkmal ist sicherlich die römische Wasserleitung”, so Schick. Im Stadtgebiet gebe es zahlreiche Aufbruchstellen und Quellfassungen, die noch aus der Römerzeit resultierten. “Die Wasserversorgung für Mechernich wurde schon in der Römerzeit gefasst, ebenso die Quelle des Wasserbeschaffungsverbands Hermesberg”, so Schick.
Besonders erfreut zeigte sich der Bürgermeister jedoch darüber, dass die Bürger wissen, was sie an diesen Kulturschätzen haben. Er erinnerte daran, dass beispielsweise die Bewohner von Eiserfey in Eigenregie eine Quellfassung freilegten und wieder zugänglich machten. Erst kürzlich habe man darüber hinaus in Urfey eine kleine römische Brücke wiederhergestellt.
“Die Instandsetzung des Aquädukt hier in Vussem wird gut 30 000 Euro kosten”, so Schick. Die Stadt werde den Rest der Summe aufbringen, denn die architektonischen Schätze des Altertums spielten für die touristische Vermarktung der Region eine große Rolle. “In der Wirtschaft sind uns Grenzen gesetzt, der Tourismus steht jedoch erst am Anfang”, so der erste Bürger der Stadt.
Alexander Sobotta, der Manager der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) der Leader-Region Eifel, verwies auf die touristische Vernetzung des Aquädukts. Es werde nicht nur in den Wander- und Thementourismus der Region eingebaut, sondern auch eine kompetente wissenschaftliche Aufbereitung erhalten.
“Das LVR-Amt für Bodendenkmalpflege im Rheinland möchte die archäologischen Denkmäler zusammen mit den Städten und Gemeinden in der Eifel verstärkt der Öffentlichkeit zugänglich machen”, so Dr. Müssemeier. Dabei stünden die Instandsetzung, Sicherstellung der dauerhaften Pflege sowie die touristische Entwicklung der Bodendenkmäler im Mittelpunkt. Insgesamt unterstützt das Leader-Programm der EU das Projekt “Archäologische Landschaft Nordeifel” mit 40 000 Euro. Daran teil nehmen 13 Städte und Gemeinden in den Kreisen Düren und Euskirchen sowie in der Städteregion Aachen mit insgesamt 24 Denkmälern. Die Kommunen beteiligen sich zudem zusätzlich mit insgesamt rund 50 000 Euro. Den restlichen Teil der Gesamtkosten von rund 180 000 Euro bringt der Landschaftsverband Rheinland, unterstützt durch das Denkmalförderungsprogramm des Ministeriums für Bauen und Verkehr des Landes NRW, in Form der personellen Begleitung der Maßnahmen in das Projekt ein.
Doch neben der Neuverfugung des Vussemer Aquädukts wird auch eine Erläuterungstafel in Kürze die Geschichte des Bauwerks veranschaulichen und auf weitere archäologische Ausflugsziele verweisen. “Schließlich bestehen Schnittstellen und Ergänzungsmöglichkeiten mit anderen aktuellen überregionalen Projekten wie dem ‚Erlebnisraum Römerstraße‘ in der Regionale 2010 und der ‚Straße der Römer‘, einer weiteren Vermarktungsinitiative der Leader-Region Eifel”, so Dr. Müssemeier.
pp/Agentur ProfiPress

Manfred Lang

24.11.2009