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Appell gegen wilden Müll

Wilde Müllablagerungen im Stadtgebiet Mechernich sind ein Ärgernis für die Verwaltung und für die Allgemeinheit – Dabei entstehen für legale Entsorgung keine oder allenfalls geringfügige Kosten

Fast schon kriminell: Autobatterien im Wald bei Lorbach. Archivfoto: pp/Agentur ProfiPress

Mechernich – Wenn man bedenkt, dass für wilde Müllablagerung im Einzelfall bis 50.000 Euro Strafe (!) drohen, dann sind fünf oder auch 25 Euro für eine private Müllanlieferung im Abfallwirtschaftszentrum des Kreises nahe Strempt ein Klacks. Deshalb richteten sich jetzt Mechernichs Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick und der zuständige Fachbereichsleiter Johannes Schnichels mit einem Appell an die Bevölkerung.

„In einer Art freiwilliger Selbstverpflichtung sollten die Bürger nichts in die Landschaft schmeißen und das auch nicht bei anderen tolerieren“, so der Bürgermeister und der Fachbereichsleiter, die auf diverse Sperrmüll-, Sondermüll- und Elektroschrottsammlungen verweisen, die die Bürger keine zusätzlichen Müllgebühren kosten.

So können Einwohner der Stadt Mechernich viermal im Jahr jeweils vier Kubikmeter Sperrmüll abholen lassen. Anmeldekarten für die Sperrmüllabfuhr, so Lothar Hilgers vom zuständigen Fachbereich der Stadtverwaltung, finden sich im jährlich mit dem Bürgerbrief verteilten Abfuhrkalender.

Wem die Frist von vier bis sechs Wochen zwischen Anmeldung und Abfuhr zu lange dauert, kann beim Steueramt der Stadt Mechernich gegen eine Gebühr von drei Euro eine Bescheinigung für die Mülldeponie erhalten, um dort seinen Sperrmüll persönlich und kostenlos an der Mülldeponie abzuliefern.

Hecken-, Baum- und Strauchschnitt werden saisonal passend zweimal im Jahr, nämlich im April und im Oktober) kostenlos abgeholt. Auch hier genügt das Absenden einer ebenfalls im Abfuhrkalender enthaltenen Anforderungskarte. Aber auch bei diesem Schnittabfall besteht die Möglichkeit, sich eine Bescheinigung bei der Stadt zu besorgen und den Grünschnitt persönlich und kostenlos bei der Mülldeponie abzugeben.

Aber auch diejenigen, bei denen größere Abfallmengen anfallen, die sie im Kofferraum oder auf dem Pkw-Anhänger selbst zum Abfallwirtschaftszentrum, der früheren Kreismülldeponie, nahe Strempt bringen, müssen keine oder allenfalls überschaubare Gebühren bezahlen.

Kostenlos können Privatpersonen demnach bis je einen Kubikmeter Altpapier, Altglas (keine Fenster oder Glasbausteine), Altmetall, Bodenaushub, Verpackungen (im Sinne § 3 Verpackungsverordnung, DSD), Schadstoffe ( z. B. Lacke, Lösemittel, Säuren, Laugen  Leuchtstoffröhren, Energiesparlampen) und Elektrogeräte abgeben.

Für Restmüll, Sperrmüll, brennbare Baustellenabfälle, Bauschutt (Beton, Ziegel, Keramik, Steine), Bodenaushub mit Bleibelastung, Asbestplatten, Mineralwolle, Altholz, Grünabfall, Bioabfall, Altreifen und Flachglas sind beim Kreis hingegen Gebühren fällig. Und zwar für Rest- und Sperrmüll zehn Euro bis einen Kubikmeter und unter 200 Kilo, darüber 25 Euro. Grünabfall kostet  2,50 €  (bis 1 m³ und unter 200 kg) bzw. fünf Euro (über 1 m³ und unter 200 kg). Über 200 Kilo wird gewogen und nach Gewicht kassiert.

Hans-Peter Kern und seine Kollegin Renate Tillmann vom Mechernicher Ordnungsamt hatten sich zuvor in einem Pressebericht gegen die zunehmende wilde Müllverkippung im Stadtgebiet gewendet. „Im Endeffekt zahlen alle Bürger für die aufwändige Beseitigung“, so Renate Tillmann. Im vergangenen Jahr entstanden der Stadt Mechernich auf diese Weise zusätzliche Kosten in Höhe von 40.000 Euro. Umgelegt wird dieser Betrag auf die allgemeinen Müllgebühren.

Vermeiden könnten das Bürger, die ihren Müll zur Mülldeponie nach Strempt bringen. Die oben geschilderten Gebühren seien ein Klacks im Vergleich zu den drakonischen Strafen wegen wilder Müllablagerung, so Hans-Peter Kern.

pp/Agentur ProfiPress