Andreas Kläser will als Landrat kandidieren
Obergartzemer Polizeiausbilder wirft in Mechernicher SPD-Ortsvereinsversammlung den Hut in den Ring – Mitgliederehrung und Vorstandsneuwahlen
Mechernich-Vollem – Neben Manfred Poth (CDU) und dem seit einigen Jahren parteilosen Amtsinhaber Günter Rosenke bewirbt sich seit Donnerstagabend auch ein Sozialdemokrat um das Amt des ersten Bürgers im Kreis. Während der Mechernicher Ortsvereinsversammlung im Haus Kronenberg in Vollem warf der Obergartzemer Polizeiausbilder Andreas Kläser seinen Hut in den Ring.
Der alte und neue Ortsvereinsvorsitzende Egbert Kramp sprach von der Beendigung eines „Dämmerungszustandes“ bei der SPD auf Kreis-Ebene. Der neue Mechernicher SPD-Vizebürgermeister Wolfgang Weilerswist und sein Vorgänger Robert Ohlert sicherten Andreas Kläser jede Unterstützung aus Mechernich zu.
Im Ortsverein Mechernich wurde am Donnerstagabend unverhohlen Kritik am Kurs des SPD-Unterbezirks Euskirchen und der zu engen Liaison der sozialdemokratischen Kreistagsfraktion mit der CDU-Kreistagsfraktion geübt. Unter der Hand sei die Parole ausgegeben worden, die SPD werde Manfred Poth unterstützen. Offiziell suche die SPD einen Kandidaten, inoffiziell wünsche sie, dass sich keiner findet . . .
Ob Kläser tatsächlich gegen Rosenke und Poth antreten darf, muss ein Kreisparteitag entscheiden. Dabei stellt Mechernich als der mit 152 Mitgliedern stärkste SPD-Ortsverein im Kreis Euskirchen allein ein Fünftel der Delegierten.
Dass die Mechernicher SPD vor Ort am Bleiberg selbst zur Wahl der stellvertretenden Bürgermeister und der Besetzung der Ratsausschüsse eine Listenverbindung mit CDU und UWV eingegangen war, rechtfertigten Fraktionschef Egbert Kramp und Beppo Wassong als demokratisch geschickt. Durch die Entscheidung für 19er Ausschüsse sei auch dem Ratsherrn der Linken überall ein Ausschusssitz zugefallen und sei gut so. Weitergehende Absprachen habe die SPD mit CDU und UWV in Mechernich nicht getroffen.
Gleichwohl seien die beiden großen Parteien, aber auch die kleineren Fraktionen in der zurückliegenden Legislaturperiode sachpolitisch oft einer Meinung gewesen. Der gemeinsame Beschluss zur Bildung einer Gesamtschule aus der eben erst ins Leben gerufenen Sekundarschule sei der SPD allerdings leichter gefallen als der CDU, so Egbert Kramp: „Die mussten dafür eine 180-Grad-Wende vollziehen und sehen jetzt nach jahrzehntelang ideologisierter Debatte etwas alt aus.“
Beppo Wassong kritisierte die zu vielen Dringlichkeitsentscheidungen in der vergangenen Legislaturperiode, bei denen der Rat erst im Nachhinein informiert wird. Insbesondere in Grundstücksangelegenheiten müsse der Weg durch die Instanzen künftig wieder eingehalten werden, forderte der Kommerner.
Auf der Tagesordnung der Mitgliederversammlung standen auch die Ehrung von Jubilaren und Vorstandsneuwahlen. Roland Kuckertz, Jörg Hippchen, Ursula und Helmut Döring, Helene und Herbert Kronenberg Helmut-Josef Hilger und Walter Wieczoreck wurden für 25 Jahre SPD-Mitgliedschaft geehrt, Ulrich Zander und Klaus Blömer für 40 und Johann Kau für 50 Jahre.
Bei den Neuwahlen wurde Egbert Kramp von den 23 Versammlungsteilnehmern bei eigener Enthaltung einstimmig als Ortsvereinsvorsitzender bestätigt. Ute Wagener und Kai Binder wurden mit ebenso viel Unterstützung stellvertretende Vorsitzende, Dustin Möhrer Kassierer, Elena Wagener Schriftführerin und Wolfgangs Weilerswist Bildungsbeauftragter.
Als Beisitzer komplettieren den Vorstand Jino Edechelathu, Dustin Gemünd, Nadja Ferges, Christian Gericke, Helmut Güttler, Marcel Hembach, Doris Kramp, Florian Stümer, Guido Maasen, Thomas Tampier und Ariane Wagener. Zu Revisoren wurden Hans Krämer, Heinrich Wüllner und Robert Ohlerth bestellt. Vorstandsmitglieder und Revisoren wurden außerdem zu Kreisparteitags-Delegierten gewählt, außer ihnen auch Hubert Krings und Hans Schmitz.
pp/Agentur ProfiPress
