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Der Kaller Künstler Stephan Schick stellt in der Mechernicher Rathaus-Galerie einen Querschnitt seines 30-jährigen Schaffens aus

Kurator Franz Kruse, Laudator Manfred Lang, Künstler Stephan Schick und stellvertretender Bürgermeister Peter Wassong (v.l.n.r.) bei der Vernissage in der Galerie im Mechernicher Rathaus. Foto: Nadine Vogelsberg/pp/Agentur ProfiPress

Mechernich-Firmenich – „Naturalistisch, expressionistisch, ganz konkret und abstrahiert. Grafisch, gelernt, handwerklich gut gemacht, experimentell, und mitunter ein klein wenig abgedreht“, beschrieb Redakteur Manfred Lang die Arbeiten des in Mechernich geborenen und in Kall lebenden Künstlers Stephan Schick in seiner Laudatio anlässlich der Ausstellungseröffnung. Diese fand am Freitagabend in der Galerie im Rathaus Mechernich statt und zeigt einen Querschnitt aus 30 Jahren Malerei und Grafik von Stephan Schick.

Zum Auftakt der Ausstellung hielt Mechernichs stellvertretender Bürgermeister Peter Wassong eine Einführung, da Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick, ein Cousin des Künstlers, selbst nicht anwesend sein konnte. Im Rahmen dieser Einführung freute Wassong sich über die anwesenden Kunstinteressierten, die trotz des zeitgleich stattfindenden WM-Viertelfinalspiels der deutschen Fußballnationalmannschaft ihren Weg nach Mechernich gefunden hatten. Bei Planung der Ausstellung hatte man nicht wissen können, dass die Termine sich überschneiden würden, doch Wassong nahm dies mit Humor und gab sogar den Zwischenstand zu Beginn seiner Rede durch. Doch freilich kam auch Künstler Stephan Schick – selbst geboren in Mechernich – nicht zu kurz. Wassong stellte besonders heraus, dass diese Ausstellung seine kleinen Werke in den Mittelpunkt stelle.

Ein Gemälde des Mechernicher Marktplatzes, auf dem jedoch einige Geschäfte fehlen, um den Blick auf die alte Kirche freizugeben: Diese idealisierte Technik ist typisch für den Künstler Stephan Schick. Foto: Nadine Vogelsberg/pp/Agentur ProfiPress

In der Tat war Kurator Fritz Kruse bei der Durchsicht der Werke Schicks auf Miniaturdarstellungen verschiedener Orts- und Städteansichten gestoßen, die dieser einst im Auftrag eines Verlags gefertigt hatte. Doch durch die geringe Größe, fand Kruse, würde die Wirkung dieser Gemälde geschmälert. Schick zeichnete sie daher vergrößert noch einmal und wandte dabei eine Mischtechnik aus Aquarell und Buntstiften an. Ganz wie Kruse vorausgesagt hatte, wurde so jedes der Gemälde zu einem Blickfang. Neben diesen Ortsansichten wurden jedoch auch Ölgemälde und Skizzen gezeigt sowie einige Collagen neueren Datums, davon eine mit dem Titel „Amerika“. Sie spielt auf den NSA-Abhörskandal an: Im Gefieder des Weißkopfseeadlers, Wappenvogel der USA, befinden sich Kameras und Mikrophone.

Abgesehen von den Miniaturen waren die ausgestellten Bilder keine Auftragswerke und zeigen Motive, die Schick auf seinen Reisen nach Südfrankreich, Italien, die Türkei, Ägypten, Marokko und Israel gesehen hat.

Künstler Stephan Schick vor seiner Collage „Amerika". In dieser Collage sind zahlreiche politische Anspielungen versteckt. Foto: Nadine Vogelsberg/pp/Agentur ProfiPress

Die Werke Schicks sind dabei jedoch nicht immer wirklichkeitsgetreue Darstellungen des Abgebildeten. Laudator Manfred Lang nannte Schick einen „Idealisten“, der die Dinge abbilde „wie sie sein sollten“. Es sei bemerkenswert, so Lang weiter, dass Schick zwar oft bekannte Bildmotive darstelle, es dabei jedoch immer schaffe, dies auf eine noch nicht gesehene Art und Weise zu tun. Darüber hinaus merke man den Bildern an, dass Schick seiner Heimat, der Eifel, sehr zugetan sei.

Der Künstler dankte den Besuchern dafür, dass sie die Kunst über den Fußball gestellt hatten. Seit 1984 besitzt der Diplom-Designer ein Atelier in Kall und stellte auch seine Werke immer wieder in der Eifel aus. Die aktuelle Ausstellung in der Galerie im Rathaus Mechernich ist für Besucher während der regulären Rathausöffnungszeiten geöffnet: montags bis freitags, von 8.30 bis 12.30 Uhr und zusätzlich donnerstags und freitags, von 14 bis 18 Uhr.

pp/Agentur ProfiPress