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Alle Abschlüsse an einer Schule

Sekundarschule soll zur Gesamtschule Kall/Mechernich weiterentwickelt werden und bis zum Abitur führen – Eltern der Dritt- und Viertklässler an den Grundschulen Sistig und Kall werden jetzt für die weitere Schulentwicklungsplanung der Gemeinde Kall befragt – Wechsel an andere Schulen und Schulformen bleibt natürlich möglich – Auslöser für die Weiterentwicklung zur Gesamtschule war der klare Elternwille

Kall – Die Sekundarschule Kall/Mechernich soll zur Gesamtschule weiterentwickelt werden. Ab dem nächsten Schuljahr können die Jugendlichen an dieser gemeinsamen Schule zweier Nachbarkommunen auch Abitur machen.

„Ihnen steht nach wie vor nach Klasse 10 auch frei, an andere weiterführende Schulen, beispielsweise ans Wirtschaftsgymnasium Kall oder das Hermann-Josef-Kolleg in Steinfeld zu wechseln“, sagte der Kaller Bürgermeister Herbert Radermacher der Rundblick-Redaktion: „Aber im Prinzip kann man dann an unserer Schule alle Schulabschlüsse erwerben.“

An den langen Tagen, also nach acht Schulstunden bis in den Nachmittag, bekommen die Kinder und Jugendlichen in der Kantine etwas zu essen. Pizza und Salat sind der Renner. Foto: Alice Gempfer/pp/Agentur ProfiPress
An den langen Tagen, also nach acht Schulstunden bis in den Nachmittag, bekommen die Kinder und Jugendlichen in der Kantine etwas zu essen. Pizza und Salat sind der Renner. Foto: Alice Gempfer/pp/Agentur ProfiPress

Die Verwaltung gehe davon aus, dass die Erweiterung des Bildungsspektrums sich auch positiv auf das Anmeldeverhalten der Eltern auswirken werde. „Die Vorteile der Gesamtschule Kall/Mechernich liegen klar auf der Hand: Für Kaller Kinder und Jugendliche eine wohnortnahe moderne und junge Schule, an der die Schüler/innen nach neuesten didaktischen Erkenntnissen gefördert und gefordert werden“, so der Bürgermeister.

Es sei einfach besser, wenn Eltern nach der 4. Klasse noch keine definitive Laufbahnentscheidung für ihre Kinder treffen müssten. „Viele sind dann noch gar nicht festgelegt“, so der Verwaltungschef. Es sei dann von Vorteil, wenn die Kinder der Klassen 5 bis 10 gemeinsam beschult, aber individuell gefördert würden: „So gelangen auch Kinder zur Fachhochschul- oder Hochschulreife, denen man in Klasse 4 noch keine entsprechende Laufbahn zugetraut hätte.“

Im Sportunterricht können sich die Schüler so richtig auspowern, aber selbst im Englisch- oder Matheunterricht kann es vorkommen, dass nach einer  konzentrierten Unterrichtsstunde ein Bewegungs- oder Ballspiel im Fachraum anschließt, damit die Pennäler wieder locker und entspannt sind. Foto: Alice Gempfer/pp/Agentur ProfiPress
Im Sportunterricht können sich die Schüler so richtig auspowern, aber selbst im Englisch- oder Matheunterricht kann es vorkommen, dass nach einer konzentrierten Unterrichtsstunde ein Bewegungs- oder Ballspiel im Fachraum anschließt, damit die Pennäler wieder locker und entspannt sind. Foto: Alice Gempfer/pp/Agentur ProfiPress

Das habe auch etwas mit sozialer Gerechtigkeit, Chancenangleichung und der Förderung eines stärkeren Gemeinschaftsgefühls über Orts- und Dorfgrenzen hinaus zu tun. Die ersten Erfahrungen mit der Sekundarschule Mechernich/Kall seien ganz ausgezeichnet. Es habe sich bereits eine Kultur der Anerkennung und gezielten Förderung junger Menschen entwickelt.

„Die Weiterentwicklung zur Gesamtschule entspricht dem Wunsch vieler Eltern, die die Bildungswege ihrer Kinder gerne länger offen halten möchten”, sagte Birgit Born-Bentfeld, die Schulpflegschafts-Vorsitzende der Sekundarschule Mechernich-Kall, die den Verwaltungen Kall und Mechernich den Weiterentwicklungsvorschlag gemeinsam mit Alexandra Mertens (Kall) und Schulleiterin Dagmar Wertenbruch vortrug.

Moderne Multi-Media-„Whiteboards“ statt Tafeln für den Unterricht, ein Lernbüro für die Einzelarbeit von Schülern, technische Top-Ausstattung in den Fachräumen und ein prima Sozialklima zeichnen die Sekundarschule aus. Foto: Alice Gempfer/pp/Agentur ProfiPress
Moderne Multi-Media-„Whiteboards“ statt Tafeln für den Unterricht, ein Lernbüro für die Einzelarbeit von Schülern, technische Top-Ausstattung in den Fachräumen und ein prima Sozialklima zeichnen die Sekundarschule aus. Foto: Alice Gempfer/pp/Agentur ProfiPress

Letztere sagte, der „klare Elternwille“, die Sekundarschule als Gesamtschule bis zum Abitur weiterzuentwickeln, sei nicht nur Wunsch des bisherigen Jahrgangs, sondern auch bei der Mehrheit der insgesamt knapp 150 Anmeldungsgespräche für das Schuljahr 2014/15 sowie bei allen Ummeldungsgesprächen von Schülern anderer Schulformen an die Sekundarschule zum Ausdruck gekommen.

Um Klarheit über ihre künftige Schulentwicklungsplanung zu bekommen, führt die Gemeinde Kall demnächst eine Befragung der Grundschüler im 3. und 4. Schuljahr durch. Damit eine solche demoskopische Studie auch wirklich Aussagekraft hat, sollten sich möglichst viele Eltern in den Fragebögen erklären, ob sie ihre Kinder an die Gesamtschule oder direkt aufs Gymnasium oder an eine Realschule in einer anderen Kommune schicken wollen.

In dem Anschreiben heißt es, die Eltern sollten auch dann an der Befragung teilnehmen, wenn die Grundschulen noch keine Empfehlungen für die künftige Schullaufbahn ihrer Kinder ausgesprochen hätten. Es wird auch darauf hingewiesen, dass die Eltern ihre Vorstellungen bei der Befragung anonym erklären. Es entstehen also keine Verbindlichkeiten. Die Abfrage soll also dazu dienen, eine realistische, am Elternwahlverhalten orientierte Schulentwicklungsplanung zu entwickeln und darauf weiter aufzubauen.

Für die Abschlussklassen der Grundschulen Sistig und Kall finden außerdem in diesen Novembertagen die jedes Jahr üblichen Informationsabende statt, in denen über die in Kall selbst angebotenen Schulformen, aber auch über andere Schulformen neutral informiert wird. Für Januar plant die künftige Gesamtschule Mechernich/Kall eine breite Informationskampagne und einen Tag der offenen Tür.

„Wir erfüllen schon jetzt im Wahlpflichtbereich der Klassen 6 alle Bedingungen der Gesamtschule“, sagte die Sekundarschul- und künftige Gesamtschul-Leiterin Dagmar Wertenbruch: „In Kall und Mechernich können die Sekundarschüler schon heute Französisch, Naturwissenschaften (Biologie, Chemie und Physik), Darstellen und Gestalten oder Arbeitslehre (Technik und Wirtschaft) als viertes Hauptfach wählen.“

Die Weiterentwicklung zur Gesamtschule bezeichneten die Bürgermeister Herbert Radermacher und Dr. Hans-Peter Schick als für die Schulstädte Mechernich und Kall, aber auch das übrige Kreisgebiet gute und zukunftsweisende Lösung. Angesichts der übereinstimmend erwarteten Bevölkerungsentwicklung der nächsten Jahrzehnte betreiben Kall und Mechernich mit ihrer zentralen Lage und ihren hervorragenden Verkehrsverbindungen mitten im Kreis auch schulpolitische Vorsorge für Nachbarkommunen.

pp/Agentur ProfiPress