Ein Kreisverkehr für die Freundschaft
Mechernicher Delegation reiste über Ostern in die französische Partnerstadt Nyons – Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick würdigte die Aussöhnung und Kämmerer Ralf Claßen wurde Olivenritter – Für musikalische Begleitung sorgten die Aktiven des Musikvereins Eicks
Nyons/Mechernich – Freundschaft, Versöhnung und lebendige europäische Idee: Diese Werte standen im Mittelpunkt einer viertägigen Reise, die eine Delegation der Stadt Mechernich über Ostern in die französische Partnerstadt Nyons führte. Höhepunkte waren die feierliche Einweihung des neuen „Kreisverkehrs der Freundschaft“ – und die Ernennung des Mechernicher Kämmerers Ralf Claßen zum „Chevalier de l’Olivier“, zum Olivenritter.

„Es waren wunderschöne Tage voller gelebter Freundschaft, fantastischem Wetter und tollen Erlebnissen“, sagte Ralf Claßen, der nicht alleine zum Olivenritter geschlagen wurde. Auch Deutschlehrerin Marita Sayer, die einst mit einer Mechernicher Delegation nach Nyons gekommen war, um dann dauerhaft zu bleiben, sowie Nicolas Eibner, ehemaliger Vorsitzender der Städtepartnerschaft Nyons-Mechernich, wurde diese Ehre zuteil. Für Ralf Claßen stand fest: „Auf die Auszeichnung bin ich sehr stolz und ich fühle mich geehrt. Man hat wieder einmal gespürt, dass diese Städtepartnerschaft intensiv gelebt wird – von allen Beteiligten in Nyons und Mechernich.“

Diese Freundschaft wurde in Frankreich nun mit einem neu gestalteten Kreisverkehr gewürdigt. Bepflanzt mit Olivenbäumen liegt er unmittelbar an der Europabrücke in Nyons und symbolisiert die Verbindung zwischen den beiden Städten. „Auch dieser Kreisel steht für die Völkerverständigung zwischen Frankreich und Deutschland – bzw. zwischen Nyons und Mechernich“, betonte Mechernichs Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick in seiner Rede. Mit eindringlichen Worten erinnerte er an die Schrecken des Zweiten Weltkriegs, an die deutsche Besatzung in Frankreich und an die Aussöhnung: „Dass es nach diesen Gräueln überhaupt zu einer Versöhnung kommen konnte, gleicht einem Wunder.“
Hand in Hand
Gerade in der heutigen Zeit – angesichts des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine – habe die deutsch-französische Freundschaft eine besondere Bedeutung, so Schick. „Die gelebte Verbrüderung zwischen Städten aus Frankreich und Deutschland in den vergangenen fünf Jahrzehnten ist eine Erfolgsstory. Die Städtepartnerschaft Nyons-Mechernich steht für diesen Erfolg.“

Er erinnerte zudem an die Gründergeneration und würdigte die Verdienste der früheren Vorsitzenden Georges Girard und Chantal Gougouzian. „Ich freue mich besonders, dass der Rat der Stadt Mechernich letzte Woche einstimmig beschlossen hat, eine neue Straße nach Chantal zu benennen. Damit wird die Erinnerung an sie in Mechernich auch zukünftig wachgehalten.“

Die beiden Vorsitzenden der Freundeskreise Nyons-Mechernich, Hervé Gougouzian und Wilfried Hamacher, hielten ihre Rede gemeinsam. Auch sie verwiesen auf die bewegte Geschichte der Städtepartnerschaft, die 1967 auf dem Place de la Libération in Nyons besiegelt wurde. „Unsere Städtepartnerschaft funktioniert immer noch – Hand in Hand“, betonten sie.

Der Olivenbaum im Zentrum des Kreisels sei „das Symbol des Friedens und der Versöhnung, der Stärke und der Hoffnung, der Treue und der Langlebigkeit“. Und auch die Form des Kreisverkehrs habe symbolischen Charakter: „Man bewegt sich im Kreis, bis man den gewünschten Weg erreicht hat. Am Anfang gibt es noch Hindernisse, aber man ist in Bewegung – man steht nicht mehr still.“

Mit bewegten Worten erinnerten sie an die Pioniere des Austauschs wie Wolfgang Müller, Daniel Muzard und Jean Lemonnier, aber auch an die musikalischen, sportlichen und schulischen Begegnungen, die über Jahrzehnte hinweg gewachsen sind. „Möge der Kreisverkehr uns den richtigen Weg über die Europabrücke weisen, damit auch unsere Kinder und Enkelkinder in Zukunft in Frieden und Freiheit leben können“, sagten sie.
Musik und Austausch
Begleitet wurde die Mechernicher Delegation vom Musikverein Eicks, der unter der Leitung von Stephan Hüllenkrämer die Feierlichkeiten mit festlichen Klängen umrahmte – darunter auch den traditionellen Ostercorso in Nyons. Mit dabei waren auch Manuela Holtmeier, städtische Teamleiterin Politik und Bürgermeisterbüro, sowie Dr. Peter Schweikert-Wehner als Vorsitzender des Ausschusses für Bildung, Kultur und Soziales. Zudem nahmen Sabine Sommer und Claudia Schulte, die Vorsitzende und stellvertretende Vorsitzende des Partnerschaftsvereins Mechernich-Skarszewy, an der Reise teil. „Wir wollen auch hier zu einem Austausch zwischen unseren Partnerstädten beitragen“, so Ralf Claßen.

Die Reise nach Nyons war nicht nur ein Zeichen der lebendigen Partnerschaft, sondern auch ein Appell an die Zukunft: „Wir hoffen, dass jüngere Menschen sich von dieser Verbindung begeistern lassen“, erklärten Hervé Gougouzian und Wilfried Hamacher. Mit neuen Ideen und Veranstaltungen wie einem Ehemaligentreffen für frühere Deutschschüler wolle man den Grundstein dafür legen.

pp/Agentur ProfiPress