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50 Batterien in Wäldchen bei Lorbach entsorgt

50 Batterien in Wäldchen bei Lorbach entsorgt
Ordnungsamt: “Besonders schlimmer Fall” – Ortsvorsteher Dieter Friedrichs sicherte Beweisstücke – Verendetes Schaf im Wald versteckt – “Wilder Müll” kostet Stadt Mechernich jährlich rund 50 000 Euro
Lorbach – “Es ist einfach nicht nachvollziehbar” – fassungslos schüttelte Ortsvorsteher Dieter Friedrichs den Kopf, als er die “Bescherung” sah. Im kleinen Wäldchen “Unterurholz”, knapp 500 Meter von Lorbach entfernt, hatte ein Müllfrevler rund 50 Batterien wild verkippt. “Das muss zwischen Mittwochabend und Donnerstagmorgen geschehen sein”, hat er recherchiert.
Denn Spaziergänger und auch Wildhüter Walter Pütz waren Mittwochnachmittag noch an der Stelle vorbei gekommen und hatten da noch keinen Müll gesehen. Donnerstagmittag informierte ein Spaziergänger den Ortsvorsteher, der sofort zum “Tatort” fuhr, den Fundort fotografierte, Beweisstücke sicherte und Hans-Peter Kern vom Ordnungsamt der Stadt Mechernich informierte.
Kern, Teamleiter Ordnungswesen, veranlasste dann, dass der städtische Bauhof die Batterien, von denen einige auch beschädigt waren, entsorgte. Friedrichs: “Die Batterien hatten Aufkleber, die darauf schließen lassen, dass sie in der Landwirtschaft verwendet wurden bei Elektrozäunen für Pferdekoppeln oder Einfriedigungen für Kühe oder Schafe.”
Er sicherte auch Beweisstücke: einen Karton mit einem Adressaufkleber sowie mehrere Magnetbänder (Tonbänder), die sogar beschriftet waren, beispielsweise mit dem Vermerk “Wochensicherung” oder “Backup” mit Kennziffern. Montag brachte Friedrichs diese Beweisstücke ins Rathaus zu Johannes Schnichels, dem Fachbereichsleiter Ordnungswesen.
Der kann diesen Müllfrevel auch nicht verstehen: “Jeder Bürger kann doch seinen Müll ordnungsgemäß entsorgen, egal ob Sperrmüll oder Elektro-Artikel. Man braucht das doch nur anzumelden.”
“Wilder Müll” ist nicht nur ärgerlich, sondern auch teuer. Schnichels: “Die Entsorgung von wildem Müll durch den Bauhof kostet die Stadt Mechernich inklusive Entsorgungsgebühren jährlich rund 50.000 Euro.” Er ist froh, dass Ortsvorsteher Friedrichs einige Beweisstücke gesichert hat. Die Tonträger will er den Spezialisten der Datenverarbeitung zwecks Auswertung geben, “vielleicht ergibt sich dabei ein Hinweis auf denjenigen, der im Wald die Batterien entsorgt hat.”
Schnichels wird den Fall nun dem Kreis Euskirchen (zuständig für Abfallentsorgung) weiter leiten: “Die Kollegen beim Kreis sind auch für Ahndung solcher Straftaten zuständig.” Die Aussichten, jemanden wirklich zu überführen, sind aber nicht gerade rosig, weiß Schnichels: “Die Erfolgsquote ist gering.”
Den aktuellen Lorbacher Fall ordnet er – wie bei wildem Verkippen von Altreifen oder Ölfässern – in die Kategorie “besonders schlimm” ein. Besonders schlimm und unästhetisch fand dann Samstag Ortsvorsteher Friedrichs einen weiteren Fall: Die Dorfgemeinschaft Lorbach sammelte in einer Frühjahrsaktion Müll rund um den Ort ein – ein halber Container kam dabei zusammen.
Man entdeckte auch etwas Ungewöhnliches: Zwischen Lorbach und Vussem hatte jemand ein verendetes Schaf “versteckt”. Aufgrund der äußeren Anzeichen glaubt Friedrich, dass das Schaf beim Lammen verendet war. Er ist sich sicher: “Das Schaf wurde hier abgelegt.” Auch hier musste der Bauhof tätig werden.
Johannes Schnichels kann die Umweltsünder nicht verstehen, ist dagegen froh, dass in fast allen Stadtteilen jetzt im Frühjahr Dorfgemeinschaften und auch viele Schulklassen “Frühjahrsputz” halten und Müll einsammeln. “Das ist eine tolle Sache.” Ob aber derjenige, der bei Lorbach die Batterien “wild” entsorgt hat, namhaft gemacht werden kann, bleibt abzuwarten.
pp/Agentur ProfiPress

Manfred Lang

04.04.2011