4500 Kilometer für Leukämieopfer
Benefizradler Benedikt Goesmann macht auf seiner Tour nach Lissabon Zwischenstopp bei der Hilfsgruppe Eifel – In wenigen Tagen schon 50.000 Euro Spenden gesammelt – Nach Rückkehr im Juni will er einen Vortrag für die Hilfsgruppe Eifel halten – Vize-Landrat Leo Wolter: „Hut ab“
Mechernich/Euskirchen – 4500 Kilometer mit dem Fahrrad von Paderborn nach Lissabon zurücklegen und unterwegs Spenden für wohltätige Zwecke einsammeln will der IT-Experte Benedikt Goesmann.
Auf seiner vierten Etappe, die ihn von Köln nach Bonn führen sollte, machte er einen Schlenker übers Euskirchener Kreishaus, um seine Benefiztour für die Deutsche Knochenmark-Spenderdatei der Hilfsgruppe Eifel anzuzeigen, die seit vielen Jahren ebenfalls mit der DKMS bei der Behandlung hiesiger Leukämiepatienten zusammenarbeitet.
Der Lückerather Hilfsgruppen-Chef Willi Greuel und Vize-Landrat Leo Wolter empfingen den 33-jährigen DKMS-Radler Benedikt Goesmann gebührend. „Hut ab vor der Leistung“, sagte Wolter. Die Ankunft in der portgiesischen Metropole ist für den 20. Juni geplant.
Ehefrau Alicia (33) starb an Blutkrebs
Goesmann macht die Radtour im Gedenken an seine vor zwei Jahren an Akuter Lymphatischer Leukämie (ALL) verstorbene 33-jährige Ehefrau Alicia, die aus Südamerika stammte, wo die DKMS seit 2018 einen Ableger hat. Unterstützt wird Goesmanns Tour auch von der Hilfsgruppe Eifel mit Sitzen in Kall und Mechernich, die sich der Bekämpfung der Leukämie seit 30 Jahren widmet.
Auf den ersten vier Etappen habe er bei Freunden übernachten können, berichtete der 33jährige Paderborner. Das werde auch bis Straßburg so bleiben. „Danach schaue ich von Tag zu Tag, wo ich nachts unterkomme“, so der Benefizradler. Allerdings habe er über das Internet schon Unterkunft-Angebote bekommen.
Weil er auch Englisch und Spanisch und ein wenig Französisch spricht, werde es auf der zweimonatigen Fahrrad-Tour vermutlich wenig Verständigungsprobleme geben, sagte Goesmann zu Willi Greuel und Leo Wolter. Täglich will er zwischen 80 und 90 Kilometer schaffen, wobei er großen Respekt vor der Überquerung der Alpen habe. Am 20. Juni will Goesmann das Ziel in Cabo da Roca bei Lissabon erreicht haben.
Das Echo auf seine Spendenfahrt sei enorm: Als er am Montag losgefahren sei, habe er sich über ein Spendenaufkommen von 17.000 Euro freuen können. Inzwischen sei die Spendensumme für die DKMS bereits auf über 50.000 Euro angestiegen. Von Freunden, Bekannten, Vereinen und Firmen erfahre er große Unterstützung. Für die Hilfsgruppe Eifel sagte Willi Greuel dem Benefiz-Radler eine weitere Unterstützung in Höhe von 5000 Euro zu.
Willi Greuel sagt 5000 Euro zu
Im Bistro des Kreishauses berichtete Goesmann, dass in Südamerika jeden Tag zwei Kinder an Leukämie sterben. Während die Überlebenschancen eines Leukämiekranken in Deutschland bei 80 Prozent liege, seien es in Südamerika etwa 30 Prozent. Das habe seine Frau ändern wollen, sei aber dann selbst an der heimtückischen Krankheit gestorben.
Auf seiner langen Tour nach Lissabon will Benedikt Goesmann nach jeweils fünf Tagen Radfahren zwei Tage Pause machen, um Kraft zu tanken. Der Hilfsgruppe versprach er vor seiner Weiterfahrt, nach seiner Rückkehr im Juni und vor Antritt eines zweijährigen Aufenthaltes für seine Firma in Mexiko im August einen Vortragsabend in der Eifel zu halten, um über seine Erlebnisse während der 4500-Kilometer-Tour zu berichten.
pp/Agentur ProfiPress