30 Beispiele für ein erfülltes Leben
VR-Bank Nordeifel und Herausgeber Kurt Klöser präsentierten den zweiten Band der Eifeler „Lebenswege“ – Der Schleidener Unternehmensberater hat wieder Profile erfolgreicher Menschen aus der Eifel gesammelt – Erlös kommt gemeinnützigen Projekten aus der Region zugute
Blankenheim – Was ist ein erfülltes Leben? Ist Erfolg gleichzusetzen mit Geld und Karriere? Auch der zweite Band aus der Buchreihe „Lebenswege“ ist bestens geeignet, Ansporn für die eigene Lebensgestaltung zu geben. Vorgestellt wurde das druckfrische Werk jetzt in der Filiale Blankenheim der VR-Bank Nordeifel eG, die auch das Folgewerk des vor einem Jahr präsentierten ersten Bandes wieder finanziell unterstützt hat. Und zwar „sehr gerne“, wie Vorstandsmitglied Wolfgang Merten vor den rund 60 Gästen der Buchpräsentation betonte. Denn zum gesellschaftlichen Engagement der VR-Bank Nordeifel eG gehöre es, immer wieder Impulsgeber zu sein für die Region und die Menschen, die in ihr leben. Auch im zweiten Band werden wieder 30 Eifeler porträtiert, die erfolgreiche, aber keineswegs stromlinienförmige Lebenswege vor völlig unterschiedlichen familiären und beruflichen Hintergründen vorweisen können.
„Noch nie hatte eine Generation in Deutschland so viele Möglichkeiten, den eigenen Lebensweg zu gestalten“, sagte Herausgeber Kurt Klöser. Doch scheine gerade diese Vielfalt eine umso größere Orientierungslosigkeit vor allem bei jungen Menschen zu bewirken. „Das Buch soll Mut machen, den eigenen Lebensweg zu gehen“, so Klöser. Dass genau dazu bereits der erste Band dient, davon war Willy Krause, Rektor der städtischen Realschule Mechernich, überzeugt, nachdem er einen Blick ins Buch geworfen hatte. „Das ist das ideale Geschenk für unsere Entlassschüler“, habe er seinerzeit überlegt, berichtete er nun bei der Präsentation des zweiten Bandes in Blankenheim. Ein Anruf bei Kurt Klöser habe gereicht. „Kurze Zeit später stand er vor meinem Büro, mit seinem Pkw lieferte er 110 Bücher an“, erinnerte sich Krause anerkennend.
Krause bestätigte Klösers Beobachtung, dass viele junge Leute nicht so recht wüssten, was sie machen sollen, aller schulisch begleiteten Berufsorientierung zum Trotz. „Anders als der gut gemeinte, aber schnell verpuffte Rat von Eltern und Lehrer kann das Buch unendlich hilfreich sein, zumal die ‚Lebenswege‘ auch vermitteln, dass man aus Niederlagen gestärkt hervorgehen kann“, lobte Krause.
Es habe ihr Spaß bereitet, ihr Leben zu reflektieren, sagte die Dreibornerin Silke Schönert. In ihrem Beitrag im zweiten „Lebenswege“-Band gesteht die erfolgreiche Professorin für Wirtschaftsinformatik, fast am Abitur am Bischöflichen Clara-Fey-Gymnasium in Schleiden gescheitert zu sein. Es sei ihr in den Schuljahren davor schwer gefallen, sich zu motivieren. Für Herausgeber Klöser ist sie leibhaftiges Beispiel dafür, dass man nichts auf Klischees geben sollte, etwa zum Thema „Frauen und Technik“ oder „Eifeldorf und Karriere“. Silke Schönert, die heute noch mit ihrer Familie in Dreiborn lebt, steuerte erfolgreich Großprojekte in der Männerwelt Bundeswehr und war in verschiedenen Führungspositionen tätig. Seit 2013 ist sie Professorin an der Fachhochschule Köln. Beharrlichkeit gehöre für sie unbedingt dazu, wenn es darum gehe, Lebensziele zu verwirklichen, sagte sie in Blankenheim: „Wenn nicht der 100. Weg zum Ziel führt, dann vielleicht der 101.“
Dass es wichtig sei, sein Ziel nie aus den Augen zu verlieren, betonte auch Landrat Günter Rosenke, dessen Entscheidung zum Leben in der Öffentlichkeit ebenfalls in Band zwei dargestellt ist. Bildhaft verglich er diese Zielstrebigkeit mit den beiden Versuchen einer Schwimmerin, den Ärmelkanal zu durchqueren: „Der erste scheiterte, weil sie im Nebel ihr Ziel nicht mehr sehen konnte. Im zweiten Anlauf gelang es ihr, da war das Wetter besser, und sie hatte sie die Kreidefelsen von Dover und damit ihr Ziel wieder vor Augen.“
Zu den Unterstützern des Buches gehört auch Prof. Dr. med. Jörg Spitz, Facharzt für Nuklear-, Ernährungs- und Präventionsmedizin, Vorstandsmitglied des „Europäischen Gesundheitsnetzwerks” sowie Gründer der „Gesellschaft für Medizinische Information und Prävention” und der gemeinnützigen „Deutschen Stiftung für Gesundheitsinformation und Prävention”. Nach seiner Chefarzttätigkeit am Städtischen Klinikum Wiesbaden widmet sich Spitz ausschließlich der Erarbeitung von Präventionskonzepten und deren Umsetzung in der Praxis und hält bundesweit Vorträge über ganzheitliche Gesundheitsvorsorge. „Frage stets, wozu es gut ist“, riet er den Anwesenden in Blankenheim zum Umgang mit Krisen, Krankheiten und Niederlagen, den „Umwegen“ auf dem Lebensweg. Das Burnout-Syndrom ist in seinen Augen ein Zeichen dafür, „dass Sie nicht mehr im Einklang mit dem stehen, was Sie tun.“
Sein „Lebenswege“-Buchprojekt wird der Schleidener Unternehmensberater Kurt Klöser mit dem dritten Band an Spitz und an den Kernphysiker Anno Jordan abgeben. Ein weiterer Herausgeber hat ebenfalls schon sein Interesse angemeldet: Dr. Martin Michalzik, Bürgermeister der Gemeinde Wickede im Kreis Soest, will den vierten Band dem Projekt „Generationen in Bewegung“ widmen. „Das Konzept mit den 30 Profilen wird beibehalten“, so Klöser. Auch die Frankfurter Grafikerin Maria Klein, eine gebürtige Eifelerin, die für weltweit bekannte Marken tätig ist und die beiden ersten Bände gestaltet hat, will das Buchprojekt weiterhin kreativ begleiten. „Mama, Du machst ja mal was Anständiges“: Mit diesen Worten kommentierten Kleins Kinder die für sie ungewohnte Tätigkeit für ein Buch statt für Werbung.
Auch der musikalische Gast des Abends ist einer der Protagonisten im Buch: Uwe Belz gestaltete den Abend auf der Akustikgitarre und sang dazu einige seiner Lieder. „Lebe Deine innere Wildheit“ lautet das Lebensmotto des Bad Münstereifeler Musikers, und das hat er auch beruflich umgesetzt und betreibt eine Wildnisschule in der Eifel.
Auch Band zwei ist nicht im Buchhandel erhältlich, dafür aber ab sofort in den Filialen der VR-Bank gegen eine Spende, die gemeinnützigen Projekten in der Region zugutekommt.