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Singen ist emotionale Kommunikation

International erfolgreiche Opernsängerin gibt im „Haus Maria“ Gesangsunterricht – Stimmbildung und Chorproben in der Kulturkapelle der Haus Sonne gGmbH – Betriebs-Chor stärkt gutes Verhältnis im Team

Bad Münstereifel – Wenn sich die Mitarbeiter der sozialtherapeutischen Heime „Haus Sonne“ und „Haus Maria“ für eine Probe mit dem Betriebs-Chor treffen, dann ist das keine gewöhnliche Gesangsstunde. Francisca Beaumont gibt dabei den Ton an – und scheint die Kulturkapelle im „Haus Maria“ in Bad Münstereifel in ein ungewöhnliches „Opernhaus“ zu verwandeln. Die Gesangslehrerin aus Köln hat sich nämlich als internationale Opernsängerin einen Namen gemacht und sogar schon mit den Weltstars Plácido Domingo und Renée Fleming gesungen.

Mit Spaß und Elan bei der Chorprobe: Francisca Beaumont singt gemeinsam mit dem Betriebs-Chor der Haus Sonne gGmbH das Lied „Lieblingsmensch“. Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress
Mit Spaß und Elan bei der Chorprobe: Francisca Beaumont singt gemeinsam mit dem Betriebs-Chor der Haus Sonne gGmbH das Lied „Lieblingsmensch“. Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress

„Ich bin Sängerin geworden, weil ich in der Musik meine Emotionen frei ausdrücken kann“, sagt Francisca Beaumont. Über den Mutscheider Gesangverein „Eifelklang“, für den sie einen Kurs zur Stimmbildung gab, lernte die gebürtige Spanierin Eberhard Kremer kennen. Als Geschäftsführer der Haus Sonne gGmbH konnte er ihr im sozialpädagogischen Heim „Haus Maria“ einen ganz besonderen Raum für ihren Gesangsunterricht anbieten: In der Kulturkapelle – einer ehemaligen Kapelle, die zu einem kulturellen Veranstaltungsraum umgebaut wurde – finden Chorproben und Einzelunterricht in einer offenen und gleichzeitig tragenden Atmosphäre statt. „Es ist ein fast mystischer Ort, an dem Musik und Stimme einen besonderen Klang entwickeln können“, sagt Eberhard Kremer.

Klang braucht den ganzen Körper

Ganz gleich, ob Francisca Beaumont einzelne Schüler oder den Chor unterrichtet: Begonnen wird erst einmal mit einer Art „Gymnastik“ zum Aufwärmen. „Um den richtigen Klang zu erzeugen braucht man die Muskulatur des gesamten Körpers“, erklärt die Opernsängerin. Und so schreiten die Sänger im Gänsemarsch durch den Raum, schwingen mit den Armen und geben dabei Zischlaute oder eine Aneinanderreihung von Vokalen von sich.

Francisca Beaumont lässt ihr Schüler bei der Stimmbildung auch einzeln vorsingen – und gibt den Ton vor. Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress
Francisca Beaumont lässt ihr Schüler bei der Stimmbildung auch einzeln vorsingen – und gibt den Ton vor. Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress

Erst dann geht es an die eigentliche Liedauswahl, die sich aus rockigen, poppigen und klassischen Stücken zusammensetzt. So erklingen in der ehemaligen Kapelle zum Beispiel Frank Sinatras „The girl from Ipanema“, das „Gaudeamus Hodie“ von Earlene Rentz und auch der „Lieblingsmensch“ von Namika.

Der Gesangslehrerin ist es wichtig, ihre Schüler erst einmal kennenzulernen um zu sehen, ob die Chemie stimmt: „Singen ist emotionale Kommunikation“, sagt sie und fügt hinzu: „Mit Musik kann man sich ausdrücken – und jeder Mensch hat etwas zu erzählen.“

Auch Bewohner möchten im Chor mitsingen

So kann sie sich auch vorstellen, einen inklusiven Chor zu unterrichten, denn seit die Mitarbeiter der beiden sozialtherapeutischen Heime gemeinsam singen, interessieren sich auch schon die ersten Bewohner dafür. Eberhard Kremer berichtet, dass ein gemeinsamer Chor aus Bewohnern mit Behinderung und ihren Betreuern schon zum Frühjahr mit den ersten Proben beginnen soll. Francisca Beaumont: „Mit ist bewusst, dass die Musik in der Persönlichkeit eines Menschen viel bewirken kann. In ihr empfinde ich keine Grenzen und fühle mich einfach frei.“

Eberhard Kremer (rechts), Geschäftsführer der Haus Sonne gGmbH, stellte den Kontakt zu Francisca Beaumont her und bot ihr die Kulturkapelle im „Haus Maria“ in Bad Münstereifel für ihre Gesangsstunden an. Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress
Eberhard Kremer (rechts), Geschäftsführer der Haus Sonne gGmbH, stellte den Kontakt zu Francisca Beaumont her und bot ihr die Kulturkapelle im „Haus Maria“ in Bad Münstereifel für ihre Gesangsstunden an. Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress

Für die singenden Mitarbeiter aus „Haus Sonne“ und „Haus Maria“ sind die Chorproben jedes Mal Gemeinschaftserlebnisse, die Freude machen. Jutta Schneider, Gruppenleiterin im „Haus Maria“: „Das Singen verstärkt noch einmal unser gutes Verhältnis im Team, denn singen heißt auch, sich zu öffnen. Wenn ich alleine vorsingen soll, muss ich den anderen so weit vertrauen, dass ich keine Angst habe ausgelacht zu werden.“

Gleichzeitig lernen die Kollegen sich im Gesangsunterricht von einer ganz anderen Seite kennen. Tatsächlich scheint so manch eindrucksvolle Stimme im Alltag gar nicht zum Ausdruck zu kommen – und sorgt bei der Chorprobe für anerkennende Blicke.

Francisca Beaumont hat sich als internationale Opernsängerin einen Namen gemacht und sogar schon mit den Weltstars Plácido Domingo und Renée Fleming gesungen. Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress
Francisca Beaumont hat sich als internationale Opernsängerin einen Namen gemacht und sogar schon mit den Weltstars Plácido Domingo und Renée Fleming gesungen. Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress

„Das ist eine ganz emotionale Sache“, sagt Jutta Schneider: „Ich gehe jedes Mal zufrieden und beschwingt raus und stelle fest, dass es mir danach richtig gut geht.“ Darüber hinaus komme ihr die Stimmbildung aber auch im beruflichen Alltag zugute: „Ich rede viel mit unseren Bewohnern, da ist es gut, wenn man üben kann, die Stimme richtig einzusetzen.“

Dieser Ansicht ist auch Eberhard Kremer: „Die Mitarbeiter im Haus Sonne und im Haus Maria erleben ihre eigene Stimme häufig in sehr belastenden Gesprächssituationen und in Verbindung mit schweren menschlichen Schicksalen. Beim Singen haben sie die Möglichkeit, ihre Stimme als Instrument und Sinnesorgan mal in einem ganz anderen Zusammenhang kennenzulernen.

Auftritte mit Plácido Domingo und Renée Fleming

Von den unterschiedlichen Facetten der Stimme hat Francisca Beaumont jedenfalls Ahnung. Im spanischen Pamplona geboren und aufgewachsen studierte sie zunächst dort am Conservatoria Sarasate und später an der Kölner Hochschule für Musik. Nach ihrem Examen 1998 wurde sie Mitglied des Opern-Studios im Opernhaus Zürich. Darüber hinaus war sie Solistin am Staatstheater Meiningen und folgte Einladungen zum „Teatro Real“ in Madrid, zum Nationaltheater Mannheim, zum „Teatro del Liceo“ in Barcelona, an die Hamburger Staatsoper und an die Oper in Bilbao.

Die Mitarbeiter aus dem „Haus Sonne“ und dem „Haus Maria“ erleben die Chorproben als Gemeinschaftserlebnis. „Das Singen verstärkt noch einmal unser gutes Verhältnis im Team, denn singen heißt auch, sich zu öffnen“, sagt Jutta Schneider, Gruppenleiterin im „Haus Maria“. Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress
Die Mitarbeiter aus dem „Haus Sonne“ und dem „Haus Maria“ erleben die Chorproben als Gemeinschaftserlebnis. „Das Singen verstärkt noch einmal unser gutes Verhältnis im Team, denn singen heißt auch, sich zu öffnen“, sagt Jutta Schneider, Gruppenleiterin im „Haus Maria“. Foto: Steffi Tucholke/pp/Agentur ProfiPress

Zu den Höhepunkten in ihrer Gesangskarriere gehören ihre Auftritte mit Renée Fleming in Jules Massenets „Thaïs“ und mit Plácido Domingo in Richard Wagners „Parsifal“, beide im „Teatro del Liceo“ in Barcelona. „Von Plácido Domingo habe ich unheimlich viel gelernt. Vor allem seine Bescheidenheit hat mich beeindruckt.“

Obwohl Francisca Beaumont auch weiterhin international als Sängerin auftritt, hat sie ihren Fokus immer mehr auf ihre Arbeit als Gesangslehrerin verlagert. In der Kulturkapelle unterrichtet sie einmal pro Woche neben dem Betriebs-Chor auch rund zehn Einzelschüler. Damit ist ihr Plan vorerst voll, interessierte Sänger können sich aber bei der Haus Sonne gGmbH unter Tel. 0 22 53/9 23 10 melden und sich auf die Warteliste setzen lassen.

pp/Agentur ProfiPress