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24 Stunden lang gelöscht, gerettet, gesucht und geschwitzt

24 Stunden lang gelöscht, gerettet, gesucht und geschwitzt
Knallhartes Programm für die Jugendfeuerwehr Weyer – Ein “Alarm” folgte auf den nächsten – Die jungen Leute mussten immer wieder aufs Neue ausrücken und erlebten, wie hart es sein kann, ein Feuerwehrmann zu sein
Mechernich-Weyer – Die Jugendfeuerwehr Weyer absolvierte kürzlich unter Leitung der Jugendfeuerwehrwarte Michael Hochgürtel und Karl Fasen ihre erste 24-Stunden-Übung. Das Bürgerhaus, welches sich gleich neben dem Weyerer Feuerwehrgerätehaus befindet, richteten sich die Jugendlichen für diese Zeit als Schlafstätte und Aufenthaltsraum ein. Von dort aus wurden sie auch zu ihrer ersten Übung “alarmiert”. Einsatzort war dabei eine “brennende” Feldscheune am Ortsende von Weyer. Die brennende Scheune mussten sich die Jugendlichen zwar vorstellen, allerdings wurde bei allen Übungen mit richtigem Wasser “gelöscht”.
Von einem Hydrant mussten die jungen Feuerwehrleute bei der ersten Übung eine Wasserversorgung über eine lange Wegstrecke errichten, um schließlich dem Brandherd mit drei C-Rohren zu Leibe rücken zu können. Im Anschluss hieß es dann Schläuche zusammenrollen, das Löschgruppenfahrzeug wieder beladen, “Aufsitzen” und zurück zum Gerätehaus. Am Gerätehaus erwartete Löschgruppenführer Ullrich Werner die elf teilnehmenden Jungendfeuerwehrmänner, um sie im Umgang mit den korrekten Knoten und Stichen, welche beim Einsatz mit Leinen und Seilen gebraucht werden, zu schulen.
Da nach dieser Schulung schon einige Mägen knurrten, begab man sich zum Bürgerhaus, wo heiße Erbsensuppe mit Würstchen auf die fleißigen Teilnehmer wartete. Nach der Mittagspause wurde es sportlich. Auf dem Sportplatz wurde ein Fußball ausgepackt und gemeinsam mit den Betreuern gekickt, ehe der nächste “Alarm” (die Alarmierungen wurden über einen Handyton simuliert) die Jugendfeuerwehr zu einem Hausbrand ins benachbarte Urfey rief. Dort erwartete die Jungen eine Übung am “offenen Gewässer”, wobei das Löschwasser nicht aus einem Hydranten entnommen, sondern über eine Tragkraftspritze aus dem Feybach gepumpt wurde. Dazu musste dieser von den Übenden gestaut und über A-Saugschläuche der Wasservorrat gesichert werden. Dabei merkten die Jugendlichen, dass sich das Wasser auch in so manchem Stiefel staute.
Nachdem auch dieses Objekt “gelöscht” und eine kurze Nachbesprechung erfolgt war, setze sich der Jugendfeuerwehrtross wieder zur “Aushilfsfeuerwache” in Bewegung, wo bei süßen Backwaren (gesponsert durch die örtliche Konditorei) kurz pausiert wurde.
Vermisste Person
Im Keller des Bürgerhauses erfolgte nach der Pause gleich die nächste Übung. Mit Lampen, Seilen und Rettungstrage bewaffnet galt es, eine vermisste Person im Keller zu finden. Dichter Qualm, der mittels einer Nebelmaschine erzeugt wurde, füllte den Keller. Im Kriechgang durchsuchten die Jungfeuerwehrleute nun in kleinen Gruppen den dichten Nebel nach dem Vermissten ab. Nachdem der “Dummie” gefunden wurde, musste er, mit Hilfe einer Feuerwehrleine, auf der Rettungstrage gesichert und aus dem Keller gebracht werden. Dabei waren die zuvor gelernten Knoten und Stiche sehr hilfreich. Für alle Beteiligten war dies bis dahin die spannendste Übung.
Derweil wartete vor dem Bürgerhaus schon der nächste Programmpunkt auf die Jugendfeuerwehr. Michael Lock vom Rettungsdienst im Kreis Euskirchen, selbst Mitglied der Löschgruppe Weyer, schulte die Jugendlichen im Bereich “Erste Hilfe” und erläuterte ihnen die Funktionen und Gerätschaften des von ihm mitgebrachten Rettungswagens. Nebenbei war Chefkoch Peter Hochgürtel damit beschäftigt, das Abendessen vorzubereiten. Bratwürste, Schnitzel, Bratkartoffeln und verschiede Salate standen auf der Speisekarte. Auch beim Saubermachen setzte man auf Teamwork, alle beteiligten sich beim Aufräumen und Spülen.
In Weyer dämmerte es langsam und der nächste Alarm erschallte durch die Feuerwache. Schnell sprangen die Jugendfeuerwehrleute in die Einsatzkleidung und los ging es zur nächsten Übung. Diesmal sollte der Übungseinsatz jedoch noch interessanter werden. Am Übungsort erhellte ein Feuerschein die Umgebung. “Ohweia, ein richtiges Feuer!” riefen die Jugendlichen. Zum Bekämpfen des Feuers war das Verlegen vieler Schläuche notwendig, da der nächste Hydrant weit entfernt war. Bei zunehmender Dunkelheit war unter anderem der Einsatz des Lichtmastes sowie weiterer Beleuchtungsmaßnahmen erforderlich.
Auch diese Übung wurde von den jungen Feuerwehrleuten sehr gut gemeistert und das Feuer sicher gelöscht. Zudem fanden sich auch einige Zuschauer ein, welche vom Können der Jungs sichtlich begeistert waren. Im Anschluss an diese kräfteraubende Übung ging es zurück zum Quartier. Dort wurde dann über einen Beamer mit Leinwand eine DVD angeschaut.
Fehlalarm
Doch wie es im Leben eines Feuerwehrmannes eben so ist, ging mitten im Film erneut der Alarm los. Wieder ging es ab in die Klamotten und schnell ins Fahrzeug. Doch auf der Anfahrt meldete die “Leitstelle” bereits, dass es sich um einen Fehlalarm handelte und man zurück zum Standort fahren konnte. Fehlalarmsituation, auch das war ein kleiner Teil der 24-Stunden-Übung der Jugendfeuerwehr Weyer.
Manche schauten den begonnenen Film dann bis zum Ende oder spielten Gesellschaftsspiele bis die Jugendwarte zur Nachtruhe riefen. Zwar kehrte im Schlaflager erst spät Ruhe ein, allerdings sollte diese auch nicht von langer Dauer sein. Um 02:45 Uhr schlüpften die müden Teilnehmer erneut in die Einsatzmontur, um an einer Nebenstrecke der Autobahn 1 eine Ölspur zu beseitigen. Zwei der Jugendfeuerwehrmitglieder wurden allerdings nicht wach und blieben im Schlafsack liegen. Aufgrund der Dunkelheit wurde wieder der Lichtmast aufgerichtet und die Einsatzstelle taghell erleuchtet. Mit Hilfe von Sägespänen wurde die simulierte Ölspur abgestreut und beseitigt. Trotz der Uhrzeit waren die Jugendfeuerwehrangehörigen von der Vielseitigkeit der Übungen begeistert.
Nach diesem nächtlichen Einsatz hatten sich alle Beteiligten eine kurze Nachtruhe verdient. Gemeinsam bezogen die Jugendfeuerwehr sowie die Betreuer im Bürgerhaus ihr Nachtlager. Gegen 8 Uhr stand dann die abschließende Übungseinheit in der nahe liegenden Kakushöhle an. Dabei wurde die Amtshilfe für die Polizei simuliert und diese bei der Suche nach einer vermissten Person unterstützt. Björn Wassong, Helfer bei den Übungen und Mitglied der Feuerwehr Weyer, mimte die Person und versteckte sich in einer kleineren Höhle. Die Jugendfeuerwehrmannschaft teilte sich in drei Gruppen auf und wurde mit Lampen und Funkgeräten ausgestattet auf die Suche geschickt. Kurze Zeit später wurde die vermisste Person gefunden und mit etwas Mühe zum Löschfahrzeug geführt. Somit wurde auch die letzte Übung des 24-Stunden-Marathons mit Erfolg bewältigt.
Im Bürgerhaus fanden sich dann alle Helfer und Teilnehmer zum gemeinsamen Abschlussfrühstück ein, bei dem es auch eine Abschlussbesprechung gab. Die Jugendwarte zeigten sich mit der Übung sichtlich zufrieden und dankten allen beteiligten Jungfeuerwehrmännern für die engagierte Teilnahme. Zudem galt der Dank allen Betreuern und Helfern, die bei der Durchführung der 24-Stunden-Übung geholfen haben. Dazu zählten: Ingo Keller, Tobias Stolze, Björn Wassong, Peter Hochgürtel, Ullrich Werner sowie Michael Lock.
Alle Jugendfeuerwehrleute waren sehr begeistert von der gut organisierten Übung und dankten ihren Jugendwarten Michael Hochgürtel und Karl Fasen mit einem kräftigen Applaus für diese tolle Idee und Umsetzung. Erst pünktlich zum Ende der Veranstaltung, am Sonntag gegen 10 Uhr, setzte in Weyer der Regen ein und alle Beteiligten verließen das Bürgerhaus müde und abgekämpft in Richtung heimisches Bett.
pp/Agentur ProfiPress

Manfred Lang

30.08.2010