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„Yipieh – ich bin ich!“

Auf der Suche nach dem eigenen „Ich“: Figurentheaterprojekt für Pänz aus der Wohnsiedlung am Mechernicher Kiefernweg – Aufführung im AWO-Familienzentrum „Regenbogen“

 

Im Rahmen des Kunstprojektes „Stück für Stück“ haben Waltrudis und Clemens Brach von der Landesarbeitsgemeinschaft Figurentheater NW mit den Kindern das Stück über „Pezzettino“ einstudiert. Foto: Alice Gempfer/pp/Agentur ProfiPress

Mechernich – Trotz gelungener Generalprobe sind Anna, Artur, Daniel, Stefano, Tatjana und Tim, alle zwischen sieben und zehn Jahre alt, ein bisschen nervös. „Wir freuen uns, aber wir hoffen auch, dass alles gut klappt“, fasst Stefano in Worte, wie alle sich fühlen.

Die sechs nämlich, die alle in der Mechernicher Siedlung am Kiefernweg leben, werden gleich im Mechernicher Familienzentrum Regenbogen mit selbst gebastelten Holzfiguren ein Stück zur Geschichte von „Pezzetino“ aufführen. Eingeübt haben sie das „Tischtheater von Kindern für Kinder“ im Rahmen des von Waltrudis und Clemens Bracht von der Landesarbeitsgemeinschaft Figurentheater NW initiierten und durchgeführten Figurentheaterprojektes „Stück für Stück“.

„Es geht um Pezzettino“, berichtet Artur, „das heißt auf Italienisch »Stückchen«.“ Clemens Bracht ergänzt: „Wir haben das Stück auf der Basis des gleichnamigen Bilderbuches von Leo Leonni konzipiert.“ Pezzettino ist auf der Suche nach sich selbst, nach dem, was sein „Ich“ ausmacht. Er glaubt, ein kleines „Stück“ von irgendwas oder irgendwem zu sein und versucht verzweifelt, herauszufinden, wer oder was das ist. Keiner kann ihm helfen. Bis er schließlich entdeckt, dass er selbst aus vielen kleinen Stücken besteht: „Yipieh – ich bin ich!“ ruft er laut.

All die Figuren, denen Pezzettino auf dem Weg begegnet, werden nicht nur von Anna, Artur, Daniel, Stefano, Tatjana und Tim gespielt. Sie haben die fantasievollen Holzfiguren auch selbst entwickelt, aus Holz gebastelt und bunt bemalt. Möglich wurde das Kunstprojekt in Kooperation mit dem Mechernicher Familienzentrum „Regenbogen“ der Arbeiterwohlfahrt, das auch eine Zweigstelle in der Siedlung unterhält. Dort konnten die Kinder während der ersten Osterferienwochen werkeln und gemeinsam mit Waltrudis und Clemens Bracht auch das Bühnenbild und die Bühnenkleidung entwickeln. Alles handgemacht, versteht sich.

Dann geht es los – die Reihen vor der „Tischbühne“ im Familienzentrum füllen sich mit kleinen Zuschauern aus der Kita. Alles läuft prima, die jungen Darsteller glänzen bei der Vorstellung mit ihren Figuren und dem übrigens nicht auswendig gelernten sondern frei gesprochenen Text. Belohnt werden sie mit dem Applaus ihres Publikums.

Für  Waltrudis und Clemens Bracht ist es bereits das zweite Projekt in der häufig als „sozialer Brennpunkt“ bezeichneten Siedlung am Kiefernweg. Im Herbst vergangenen Jahres hatten sie in Anlehnung an den Spitznamen „Papageiensiedlung“ mit Kindern Papageien gebastelt und diese gemeinsam mit dem Pänz Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick ins Rathaus gebracht.

pp/Agentur ProfiPress