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„Nehmen Sie wenigstens die Snacks mit“

Erfolgreicher Auftakt des neuen Literaturfestivals Lit.Eifel in Rurberg – Gut inszenierte Lesung mit Dietmar Sous

Dietmar Sous war der erste Autor, der bei der neu gegründeten „Lit.Eifel“ seine Lesung hielt. Mit seiner ironisch-lakonischen Art gewann Dietmar Sous schnell die Aufmerksamkeit der Zuhörer. Foto: Johannes Mager/pp/Agentur ProfiPress

Simmerath-Rurberg – „Wenn es Ihnen nicht gefällt, können Sie jederzeit aufstehen und gehen. Mich stört das nicht. Mein Tipp: Nehmen Sie wenigstens die Snacks in der Pause noch mit“, meinte Autor Dietmar Sous direkt zu Beginn seiner Lesung im Rurberger Antoniushof scherzend.

Doch wer wollte schon früher gehen? Nicht nur, dass Sous absolut hörenswert war. Hinzu kam, dass die Veranstaltung die erste Lesung im Rahmen der neu gegründeten „Lit.Eifel“ war. So begrüßte die Vorsitzende des neu gegründeten Vereins „Lit.Eifel“, der die gleichnamige Reihe veranstaltet, die Monschauer Bürgermeisterin Margareta Ritter, die rund 60  Zuhörer im Antoniushof. „Die Lit.Eifel ist eine Möglichkeit für Autoren aus der Gegend, vor Publikum zu lesen“, sagte Ritter über das neue Literaturfestival, das noch bis zum 26. November namhaften Schriftstellern ebenso wie Nachwuchsautoren und Debütautoren eine Plattform bietet.

Dabei haben die Vereinsmitglieder laut ihrer Vorsitzenden noch viele Ideen. So wird etwa über Kinder- und Jugendlesungen und einen Songwriter-Workshop nachgedacht. Auch der Simmerather Bürgermeister Karl-Heinz Hermanns begrüßte die Gäste. Alleine gekommen war der Stolberger Sous nicht. Am Klavier hatte Gero Körner Platz genommen. „Es ist gut, dass er heute dabei ist. Denn oft sagen die Leute zu mir, das Lied kenne ich nicht. Können Sie es mal summen?“, erklärte Sous. Denn schnell wurde deutlich, dass in Sous’ Texten die Musik eine große Rolle spielt. Das hatte auch Guido Thomé von der Deutschsprachigen Gemeinschaft, der mit Sous befreundet ist, zu Beginn erklärt: „In seinen Texten gibt es zwei Dinge, die auch privat einen hohen Stellenwert bei Dietmar Sous haben: Musik und Fußball.“

Immer wieder nannte Sous während der Lesung Pop- und Rocksongs und erzählte von einer obskuren Begegnung mit Chris de Burgh. „Das Buch ist eine Liebeserklärung an die Musik“, so Thomé. Und auch Gero Körners Vorträge konnten nicht anders bezeichnet werden. Dabei mussten die Gäste oft zweimal hinhören, da der Musiker viele Songs mit Liebe zum Detail veränderte. „Another Brick in the Wall“ von Pink Floyd oder „Lady in Red“ von Chris de Burgh waren kaum wiederzuerkennen. Natürlich spielte Körner auch den Song zum Buchtitel: „Sweet about me“, 2008 gesungen von Gabriella Cilmi.

„Sweet about me“ ist auch der Lieblingstitel von Maya, der Tochter des Protagonisten des Buches. Als „lakonisch, ironisch und manchmal sogar zynisch“ umschrieb Thomé den Stil Sous’. Das traf auf die Beschreibungen, die der Protagonist von den Taten seiner Tochter und der gemeinsamen Urlaubsreise nach Holland mit ihr und seiner Lebensgefährtin Betty abgab, genau zu. Doch so leicht und nahezu belanglos das in leicht süffisantem Stil beschriebene Leben der drei zunächst vor sich hinläuft, umso dramatischer die spätere Wendung, als Maya nach einem Streit wegläuft und bei einem Verkehrsunfall ums Leben kommt. So erlebten die Zuhörer eine sehr abwechslungsreiche und gut inszenierte erste Lesung der „Lit.Eifel“.

www.lit-eifel.de

 pp/Agentur ProfiPress