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„Meine Heimat Mechernich“

Mechernicher lassen ihre Stadt im Online-Portal „Wer-kennt-wen.de“ hochleben – Puzzles, verrückte Mitmachrätsel und Ortschronik im Internet – Diethard Klaes, Bernd Bunk und Annegret Kurtensiefen verwalten die Seiten im Netz

 

Mann der ersten Stunde bei „Meine Heimat Mechernich“: Diethard Klaes aus Breitenbenden ist einer der Administratoren des Online-Portals. Foto: privat/pp/Agentur ProfiPress

Mechernich – Am kommenden Samstag, 21. April, um 20 Uhr ist es soweit: Im Internet startet die Neuauflage des „Frisör-Rätsels“. Für die Mitglieder des Internetportals „Meine Heimat Mechernich“ – und das sind mittlerweile 792 an der Zahl – brechen erneut hektische Zeiten an. Anhand von Fotos, die klitzekleine Details aus fünf Friseursalons abbilden, muss erraten und erkannt werden, um welche Betriebe es sich handelt. Lösungsantworten bitte an das Online-Portal „Meine Heimat Mechernich“ schicken, denn es winken tolle Preise.

Bernd Bunk, einer der Administratoren des Online-Portals, erklärt: „Es gibt über zehn Salons im Stadtgebiet. Beim ersten Frisör-Rätsel im vergangenen Jahr mussten fünf Salons erraten werden. Jetzt bekommen die anderen Salons, die beim ersten Rätsel nicht dabei waren, ebenfalls eine Chance.“ Acht bis zehn Tage soll die Aktion laufen, so Bunk.

Ein Brötchen-Rätsel machte den Anfang

Übrigens: Das Frisör-Rätsel ist nur eine der verrückten Aktionen, die von den Machern des Portals „Meine Heimat Mechernich“ veranstaltet werden. Angefangen hatte alles mit einem Brötchen-Rätsel: Fünf Brötchen waren im Internet abgebildet – und man sollte herausfinden, welcher Bäcker, welches Brötchen gebacken hat. Wer es wusste, wurde mit einem Preis belohnt. Die Aktion lief im Internet auf der „wer-kennt-wen.de“-Seite, unter der wiederum das Mechernicher Portal zu finden ist.

Die seit langem in Würselen lebende Edith Rosenthal hat im November 2009 die Gruppe „Meine Heimat Mechernich“ gegründet. Ehemalige Schulkameraden sollten sich hier online wiederfinden. Nach einiger Zeit übergab sie das „Pflegen“ der Onlineseiten – gemeint ist damit, die eingefügten Texte und Bilder auf dem aktuellem Stand zu halten – an Diethard Klaes und Bernd Bunk.

Mittlerweile hat sich auf der Seite eine ganze Menge getan. Das liegt an der Arbeit des Trios Klaes/Bunk/Kurtensiefen: Denn Diethard Klaes (54) aus Breitenbenden, der als Fachkraft zur Arbeit- und Berufsförderung in den Nordeifel-Werkstätten in Zülpich-Ülpenich arbeitet, sowie Bernd Bunk (64), der vor seinem Rentnerstatus Berufsfeuerwehrmann war, und Annegret Kurtensiefen (59), ihres Zeichens Sachbearbeiterin bei der LVM-Versicherung, haben sich verrückte Ideen ausgedacht, die immer wieder Stadtgespräch sind.

Die beschriebene Brötchen-Aktion war nur der Anfang. Und das kam so: Bernd Bunk, der für sein Leben gerne fotografiert, hatte aus dem Archiv des Kreises Euskirchen historische Bilder von Mechernich ins Portal gestellt. Die Rückmeldungen im Internet waren gut, trotzdem aber stellte sich bei Bunk Katerstimmung ein: „Man stellt quasi ‚tote‘ Bilder ins Netz und jeder schreibt was drunter. Das kann’s doch aber nicht gewesen sein.“

Bunk dachte über eine Mitmach-Aktion im Internet nach, an der möglichst viele Leute aktiv teilnehmen sollten. Nach ziemlich viel Kopfzerbrechen kam die Lösung dann wie von selbst. Denn: Es gehört zu Bunks Ritualen, sich vormittags in einer Mechernicher Bäckerei mit Bekannten bei einer Tasse Kaffee zu treffen. „Dat sin‘ Brötchen, wa? Rat‘ mal, wer die jebacken hat…“, so die Worte, mit denen ihm dabei einmal ein Bekannter eine Tüte mit gerade gekaufter Backware unter die Nase hielt. Das habe ihn wie ein Blitz durchfahren, so Bunk – und die Idee war da. Bunk tingelte alle Mechernicher Bäckereien ab, fotografierte je fünf Brötchen und setzte die Semmeln mit der Frage, welcher Bäcker das betreffende Backwerk gebacken hatte, ins Netz. Für die Gewinner gab’s einen Preis.

„Ich habe gestaunt, wie viel Arbeit das ist und wie viel Zeit ich aufbringen musste“, sagt Bernd Bunk rückwirkend. Die Betriebe ließen sich nicht lumpen: Jeder lobte Sachpreise aus, von Frühstücksangeboten über Torten bis hin zu einem Tablett mit Teilchen. Als Glücksfee, die die Preise überreichte, fungierte die Bäckerei- und Konditormeisterin Melanie Klose aus Katzvey. Rund zehn Tage lief die Aktion. Anfang 2011 trafen sich dann bei „Hallmanns“ rund 20 Leute. Die fünf Gewinner konnte stolz ihre Preise in Empfang nehmen. Dass die Aktion Kreise gezogen hatte, davon konnten die Bäckereimitarbeiter ein Lied singen: Es waren Kunden aufgetaucht, die sich Brötchen zeigen ließen und diese anschließend genau unter die Lupe nahmen.

84 Fotoalben gibt es mittlerweile auf der Seite

Nach diesem Erfolg ließ die kommende Aktion nicht lange auf sich warten: Im Sommer 2011 wurden Fotos ins Internet gestellt, die kleine, unauffällige Details aus vier Mechernicher Gasthäusern zeigten, unter anderem eine Schreibmaschine und eine Grubenlaterne. Dann galt es, herauszufinden, in welchem Gasthaus welches Objekt zu finden ist. Über 200 Antworten gingen dazu ein. Für die zweite Preisverleihung wurde im Mongolischen Hof in Breitenbenden der kleine Saal angemietet – diesmal kamen schon über 30 Gäste.

Beim anschließenden Frisör-Rätsels zeigte sich, dass die Internet-Rateaktion weiter an Popularität gewonnen hatte. So ließen sich auch die Frisöre nicht lumpen und stifteten im Wert von über 300 Euro.  „Diesmal waren bei der Preisverleihung rund 50 Rätselfreunde dabei“, lacht Annegret Kurtensiefen. Ebenfalls von Erfolg gekrönt war das nächste Rätsel Anfang 2012, bei dem fünf KFZ-Betriebe erkannt werden mussten.

Unterdessen wurde an der „Meine Heimat Mechernich“-Seite immer weiter gefeilt: Mittlerweile gibt es 84 Fotoalben im Internet. Auch gibt es  gibt Pläne, einen gemeinsamen Wandertag zu veranstalten und ein eigenes T-Shirt zu entwerfen. Annegret Kurtensiefen hat in einer beispiellosen Fleißaktion eine Ortschronik der etwas anderen Art unter dem Titel „Mechernich wie alles begann“ erstellt, die vom Jahre 50 vor Christus bis in die Neuzeit reicht.

Die Drei von „Meine Heimat Mechernich“ haben noch eine Menge Ideen für künftige Aktionen und Rätsel. Wie die Ideen entstehen, dafür hat jeder sein ganz eigenes Patent. Bernd Bunk kommen die Ideen „beim Autofahren“, Annegret Kurtensiefen „im Bett“.  Diethard Klaes scheint dagegen ständig „auf Sendung“ zu sein: „Ich laufe beispielsweise an einem Schaufenster vorbei und denke plötzlich »dat isset!«.“

Wer jetzt neugierig geworden ist, kann sich im Online-Portal „wer-kennt-wen.de“ anmelden. Nach der erfolgreichen Anmeldung in der oberen Leiste „Gruppen“ anklicken, darunter öffnet sich dann eine weitere Leiste mit der Rubrik „Gruppen suchen“. Dort „Meine Heimat Mechernich“ eingeben. Eine andere Möglichkeit ist, einen der genannten Drei anzuklicken und eine Mail zu schreiben. Die Administratoren prüfen dann, ob man Mechernicher ist oder hier einmal gewohnt hat.

pp/Agentur ProfiPress