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„Lichtträger im Namen Christi“

Neupriester Andreas Züll (38) feiert Pfingstsonntag Primiz in seiner Heimatpfarre St. Pankratius Mechernich-Floisdorf – Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick gratuliert seitens der Stadt und ihrer Bürger – Festpredigt von Weihbischof Dr. Johannes Bündgens

Mechernichs Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick, der mit Ehefrau Gaby und seinem Sohn Alexander an der Festmesse und am anschließenden Empfang in der früheren Floisdorfer Schule teilnahm, überbrachte die Glück- und Segenswünsche der Stadt Mechernich, des Rates und der Bürger. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Mechernich-Floisdorf – Kaiserwetter und ein vollständig zugeparktes Dorf waren die äußeren Rahmenbedingungen eines außergewöhnlichen Kirchenfestes Pfingstsonntag in Floisdorf. Dort feierte der 38jährige Neupriester Andreas Züll in seiner Heimatpfarrkirche St. Pankratius feierlich Primiz.

Die Zelebranten nach der Primizmesse mit (vorne, von links) Weihbischof Dr. Johannes Bündgens, Primiziant Andreas Züll und Ortspfarrer Heinz-Josef Arenz. Foto: Johannes Inden/pp/Agentur ProfiPress

Bei seiner ersten von ihm selbst als Hauptzelebrant geleiteten Eucharistiefeier assistierten Weihbischof Dr. Johannes Bündgens, der auch die Festpredigt hielt, Zülls Heimatpfarrer Heinz-Josef Arenz, der Pfarrer seiner Einsatzgemeinde in Eschweiler, Dr. Andreas Frick, Zülls geistlicher Begleiter Pfarrer Heinz Philippen und Kaplan Sebastian Lambertz aus Köln. Es assistierte der Mechernicher Diakon Manfred Lang.

Darüber hinaus waren ein weiteres Dutzend Geistliche in der Primizmesse um 14 Uhr sowie bei der Dankvesper um 18 Uhr mit von der Partie, darunter der Mechernicher Eifeldekan Erik Pühringer und der Euskirchener Kreisdechant Guido Zimmermann. Auch weltliche Würdenträger gaben Züll die Ehre, darunter Mechernichs Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick, der mit Ehefrau Gaby und seinem Sohn Alexander an der Festmesse und am anschließenden Empfang in der früheren Floisdorfer Schule teilnahm. Dort überbrachte Schick die Glück- und Segenswünsche der Stadt, des Rates und der Bürger.

Kirchenchor und Musikverein unter Willibald Marek und Peter Züll spielten mit

Der Kirchenchor Cäcilia unter der Leitung von Willibald Marek und der Musikverein Floisdorf unter dem Dirigat des aus Floisdorf stammenden Musikers Peter Züll gestalteten Gottesdienste, Prozessionen und den weltlichen Empfang. Die Primiz begann mit einer Prozession zum Pankratiusbrunnen, wo Pfarrer Heinz-Josef Arenz das Primizgewand Zülls segnete. Anschließend begleiteten über 300 Gläubige den Primizianten zur Pfarrkirche St. Pankratius.

Andreas Züll spielt seit Jahrzehnten Trompete im Musikverein Floisdorf. Nach der Primiz reihte sich der Neupriester ohne Instrument, aber mit Soutane in die Reihen seiner Musikerkameraden ein. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Weihbischof Dr. Johannes Bündgens beschäftigte sich in seiner Festpredigt mit Zülls Primizspruch „In lumine tuo videbimus lumen – In deinem Licht schauen wir das Licht.“ Bemerkenswert fand Bündgens, dass der unlängst von Papst Franziskus zum Bischof ernannte und in seinem Heimatbistum Roermond geweihte junge Kirchendiplomat Bert van Megen den gleichen Wahlspruch aussuchte wie der Floisdorfer Neupriester. Die niederländische Übersetzung sei etwas freier als die deutsche, fand Bündgens, vielleicht auch verständlicher: „Weil du, Gott, das Licht bist, können wir das Licht sehen.“

„Besser ein Licht anzünden als auf Dunkelheit zu schimpfen“

„Besser ein Licht anzünden, als auf die Dunkelheit schimpfen“, zitierte der Weihbischof ein Sprichwort: „»Dein Wort ist ein Licht für meine Wege«, ließ sich Kardinal Carlo Maria Martini auf sein Grabmal im Mailänder Dom schreiben. Mit dem Licht des Wortes Gottes, der Sakramente, des Gebets, einem Licht, das vielen schwach erscheint angesichts der grellen Fassaden unserer modernen Welt, wird der Priester ausgesandt wie ein Nachtwächter. Gestern ist Andreas Züll dieser Auftrag, Lichtträger zu sein neu gegeben worden.“

Pfarrer Heinz-Josef Arenz (r.) segnete am Floisdorfer Pankratiusbrunnen das Primizgewand von Andreas Züll (m.), links der ebenfalls im Mechernicher Stadtgebiet lebende und wirkende Pfarrer Felix Dörpinghaus. Foto: Johannes Inden/pp/Agentur ProfiPress

Bündgens weiter: „Er hat kein anderes Licht zu verbreiten als Christus, der allein das Licht der Welt ist. Die Konstitution »Lumen gentium«, vor genau 50 Jahren verabschiedet, vielleicht das wichtigste Dokument des Zweiten Vatikanischen Konzils, handelt zwar von der Kirche, aber die Titelaussage »Licht der Völker« bezieht sich nicht auf die Kirche, sondern auf Christus: Nicht wir sind das Licht, sondern er allein ist das Licht. Wir partizipieren an seinem Licht; und der Priester darf in seinem Auftrag und Namen Lichtträger sein.“

Andreas Züll hatte am Pfingstsamstag zusammen mit den Diakonen Matthias Goldammer, David Grüntjens, Achim Köhler und Michael Marx von Bischof Dr. Heinrich Mussinghoff im feierlichen Rahmen im Hohen Dom zu Aachen das Sakrament der Priesterweihe empfangen.

Weihbischof Johannes Bündgens mit Verwandten des Primizianten, im Hintergrund Bürgermeister Schick und Ehefrau Gaby. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

„Im Jahr der Heiligtumsfahrt werden Sie zu Priestern geweiht. Das ist für uns alle etwas Besonderes. Sie sind ein Segen für das Bistum“, sagte Bischof Heinrich. Er erinnerte an Papst Franziskus, der dazu aufrief, dass die Freude des Evangeliums die Herzen erfüllen solle und Tun und Denken der Christen leiten soll: „Eben dies ist die Voraussetzung für den diakonalen Dienst an den Armen, Kranken und Benachteiligten. Es ist das Lebensmittel für unseren Glauben!“

„Sie sind einen langen Weg gegangen in einer Zeit des Umbruchs in Gesellschaft und Kirche. Dennoch gibt es nichts Kostbareres als das Evangelium, die frohe Botschaft. Sie haben Theologie studiert und im Diakonat praktische Seelsorge geleistet“, wandte sich Mussinghoff in seiner Predigt an die Weihekandidaten.

Bischof: „Geistlichen Hunger nach dem Wort Gottes stillen“

Für ihre Weihe hatten die fünf Diakone das Evangelium von der Speisung der Fünftausend ausgewählt, über das in allen vier Evangelien berichtet wird. Daraus entnommen ist auch der Weihespruch „Gebt ihr ihnen zu essen“ (Mt 14,16). „Dabei geht es um die Sorge um das tägliche Brot und das Sakrament der Eucharistiefeier. Es geht aber nicht nur darum, den Hunger durch das tägliche Brot zu stillen. Vielmehr ist es genauso wichtig, den geistigen und geistlichen Hunger nach dem Wort Gottes zu stillen“, erklärte Mussinghoff. Ein Mensch könne nur leben, wenn er sein Leben als sinnvoll erfährt. „Deshalb sind Predigt, Katechese und Glaubensgespräch so wichtig“, betonte der Bischof.

Neupriester und Primiziant Andreas Züll konnte sich vor der alten Schule über viele Gück- und Segenswünsche freuen. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Andreas Züll wurde am 20. November 1975 in Mechernich/Eifel geboren. Vater Jürgen Züll war bei der Deutschen Telekom tätig, seine Mutter Gertrud Züll geb. Schmühl, ist seit 1986 Sakristanin an St. Pankratius in Floisdorf. Die Primiziant hat zwei jüngere Geschwister, Martina und Michael Züll.

Er besuchte die Katholische Grundschule Lückerath und die Willi-Graf-Realschule Euskirchen, ehe er eine Ausbildung zum Eisenbahner im Betriebsdienst machte. Andreas Züll arbeitete von 1995 bis 2012 als Fahrdienstleiter auf verschiedenen Stellwerken in der Eifel, zuletzt in Euskirchen. 1997 bis 2008 war er Vorsitzender des Pfarrgemeinderates Floisdorf und Mitglied in Ausschüssen der GdG St. Barbara Mechernich.

Studienbeginn in Lantershofen im September 2007

Im September 2007 begann Züll das Studium der Theologie und Philosophie am Interdiözesanen Priesterseminar, Studienhaus St. Lambert, in Grafschaft-Lantershofen, das er im Juli 2011 erfolgreich abschloss. Während des Studiums machte er ein dreimonatiges Praktikum in der Gemeinschaft der Gemeinden Wassenberg. Es schloss sich ein pastorales Jahrespraktikum in der Pfarrgemeinde St. Peter und Paul in Eschweiler und eine religionspädagogische Ausbildung an der Bischöflichen Liebfrauenschule in Eschweiler an.

Im September 2012 wurde Züll in das Aachener Priesterseminar aufgenommen. Er nahm am gemeinsamen Pastoralkurs der (Erz-) Bistümer Aachen, Hamburg, Hildesheim, Limburg und Osnabrück teil. Am 16. März 2013 wurde er in Krefeld von Weihbischof Dr. Johannes Bündgens zum Diakon geweiht. Seine Diakonatszeit verbrachte Andreas Züll in der Pfarre St. Peter und Paul in Eschweiler, GdG Eschweiler-Mitte, in der er nun auch als Kaplan tätig werden soll.

pp/Agentur ProfiPress