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AllgemeinCommunio in Christo

„Im Angesicht des Kreuzes ist der Trost am größten . . .“

Interview mit dem Startenor Johannes Kalpers vor seinem 10. Benefizkonzert für das Mechernicher Sterbehospiz „Stella Maris“ am 26./27. Oktober in Mechernich-Holzheim – Vorverkauf für die beiden Oktoberkonzerte in der Pfarr- und Gründungskirche St. Lambertus hat begonnen – Interview auch zu Glaubensfragen mit Manfred Lang

Der Schirmherr und die Communio-Mannschaft im Hospiz „Stella Maris“ mit (v.r.) Schwester Lidwina, Johannes Kalpers, Heimleiterin Ulrike Müller, dem Fördervereinsvorsitzenden Hans-Jürgen Sauer, Generalsuperior Karl-Heinz Haus und der Öffentlichkeitsarbeiterin Tatjana Kolb. Archivfoto: pp/Agentur ProfiPress

Mechernich –  Seit Jahren bestreitet der Westerwälder Startenor Johannes Kalpers im Mechernicher Schulzentrum, auf Burg Satzvey und im Euskirchener Stadttheater Benefizkonzerte für das Hospiz „Stella Maris“. Kalpers ist der Schirmherr dieser Einrichtung, die Menschen ohne Ansehen der Person, ihrer Religion oder ihrer wirtschaftlichen Situation ein wirklich menschliches Zuhause für die letzten Tage und Wochen ihres Lebens gewährt.

Zusammen mit Künstlerkollegen hat Johannes Kalpers  dabei bislang nicht weniger als 85 000 Euro eingenommen und an den von Ex-AOK-Direktor Hans-Jürgen  Sauer geführten Hospiz-Förderverein überwiesen. Dieses Jahr nun plant der Sänger für „sein“ Hospiz erstmals ein rein geistliches Konzert mit der Musik Johann Sebastian Bachs am Samstag/Sonntag 26./27. Oktober.

Aufführungsort soll – natürlich – die Pfarrkirche St. Lambertus in Mechernich-Holzheim sein, in der Mutter Marie Therese, die spätere Gründerin der Communio in Christo, am 1. September 1977 ihre erste geistliche Gründung, die „Unio der Sühnenden Liebe“, aus der Taufe hob.

„Es wird ein ganz besonderes Konzertprogramm mit dem Titel »Ich will den Kreuzstab gerne tragen«. Eingebettet in die Musik Johann Sebastian Bachs  wird Communio-Ordensschwester Lidwina Meditationen und Betrachtungen von Mutter Marie Therese an diesem ganz besonderen Ort ihrer Gründungen lesen“, sagte Startenor Johannes Kalpers im Gespräch mit dem Journalisten Manfred Lang.

Die Konzerte beginnen am Samstag, 26. Oktober, um 19 Uhr und am Sonntag, 27. Oktober, um 17 Uhr. Der Eintritt kostet im Vorverkauf 29 Euro, Schwerbehinderte, Rollstuhlfahrer und Kinder zahlen 25 Euro. Es wurden fünf Vorverkaufsstellen im Kreis Euskirchen eingerichtet, bei der Communio in Christo in Mechernich, Bruchgasse 10, Tel. 02443/98 14 821, im Reisebüro Schäfer in Mechernich, Dr.-Felix-Gerhardus-Str. 11, Tel. 02443/98 970, in der Mandala-Bücherstube in Bad Münstereifel, Orchheimer Str. 39, Tel. 02253/66 33, in der Buchhandlung Rotgeri in Euskirchen, Bahnhofstr. 16-18, Tel. 02251/27 88 und in der Buchhandlung Reinhardt in Zülpich, Münsterstr. 2, Tel. 02252/70 71. Die Ticket-Hotline hat die Durchwahl 02443/ 98 14 821. Sie ist erreichbar montags bis donnerstags von 8 bis 16 Uhr und freitags von 8 bis 14 Uhr.

In dem Interview mit Manfred Lang im Vorfeld seiner beiden aktuellen Benefizkonzerte im Oktober in Holzheim gab Johannes Kalpers Einblicke in seine Glaubenswelt:

Sie sind Schirmherr des Hospizes „Stella Maris“ und haben im Laufe von zehn Jahren 85 000 Euro bei Benefizkonzerten für diese Einrichtung „eingespielt“. Wie kamen Sie mit dem Hospiz und der „Communio in Christo“ überhaupt in Berührung?

Johannes Kalpers: „Ich bekomme sehr viel Fanpost und E-Mails, auch eine Reihe netter Mails, aber am Morgen nach der Ausstrahlung eines Konzertes mit André Rieu in Wien hatte ich 2003 eine außergewöhnlich nette und ausstrahlende Mail auf dem Bildschirm. Da fragte eine Schwester Lidwina nach der Möglichkeit eines Benefizkonzertes. Solche Anfragen bekommen wir natürlich viele . . .

Aber auf diese Anfrage haben Sie geantwortet?

Johannes Kalpers: „Ja, auf diese ganz besondere Anfrage habe ich geantwortet. Ich habe mich informiert, mir wenig später das Hospiz angeschaut.  Ich habe mit dem Personal gesprochen – und mich auch mit den „Inhalten“ des Hospizträgers, der Communio in Christo, beschäftigt. Und ich stellte fest: Das passt alles überzeugend zusammen, so hell und freundlich und sternförmig wie die Architektur dieses Hospizes, so ist auch alles andere auf den einzelnen Menschen und seine individuelle Begegnung mit Gott ausgerichtet . . .

Sie waren und sind ein gläubiger Mensch?

Johannes Kalpers: Ja, ich bin katholisch erzogen worden, im Knabenchor aufgewachsen. Aber mit der Institution, mit der  amtlich verfassten Kirche, geriet ich zuweilen in großen inneren Konflikt. Ich fühlte mich  ausgeschlossen, ja ausgestoßen, weil ich ihren hohen Erwartungen und Moralvorstellungen schon als junger Mensch nicht entsprochen konnte. Und Mutter Marie Therese und die Communio in Christo, das sagte mir damals noch nichts . . .

Durch die Anfrage Schwester Lidwinas, ob sie als der medienbekannte Startenor nicht „mal“ ein Benefizkonzert für das Hospiz „Stella Maris“ machen könnten, kamen sie wieder mit Glaubensfragen in Berührung?

Johannes Kalpers:  Der christliche Glaube war mir immer sehr wichtig. Durch die Berührung mit dem Hospiz und der Communio kam ich wieder in einen konkreteren Kontakt mit dem, was der christliche Glaube bedeutet. In vielen Gesprächen mit „meiner“ Schwester Lidwina, Pfarrer Hermann Walch und Generalsuperior Karl-Heinz Haus bekam ich eine Vorstellung, dass Gottes Gnade und Barmherzigkeit buchstäblich jedem Menschen gelten – auch mir. Egal, was dieser einzelne konkrete Mensch ist und was er erlebt hat . . .

Sie wurden ziemlich rasch Schirmherr des Hospizes „Stella Maris“. Wie entwickelte sich ihre Beziehung zur Communio?

Johannes Kalpers: Ich erkannte, welche Chance die Communio in Christo für die Menschen und für die Kirche ist. Sie bringt beide wieder mit dem Ursprung der Kirche, Gottes Liebe zu jedem, in Berührung. Ich glaube, das ist seit jeher Botschaft der Kirche, doch es wurde im Laufe der Jahrhunderte von immer mehr Amts- und Rechtsfragen überlagert.  Ich bin heute sehr, sehr eng verbunden mit den Idealen und Menschen der Communio und ich würde mir wünschen, dass  die katholische Kirche erkennt, welche Chance ein solcher Schatz in ihrer Mitte bedeutet. Auch die Menschen heute sind auf der Suche nach dem Sinn ihrer Existenz, nach Anerkennung und Liebe, unabhängig ihrer Religion oder Konfession. Und die Kirche könnte ihnen Antwort geben,  wie sie es im Zweiten Vatikanischen Konzil formuliert hat und wie es die Communio in Christo als „Gemeinschaft in Christus“ lebt.

Nun sind Sie kein Mensch, der Trübsal zu blasen pflegt, und ihre offene und offensive Lebensfreude stand ihren vielleicht zu streng anerzogenen Vorstellungen von Katholizität ja auch oft im Wege, wie sie sagen. Warum wurden Sie Schirmherr eines Sterbehospizes, warum beschäftigen sich auch ihre beide Benefizkonzerte  am 26./27. Oktober in Holzheim ausdrücklich mit Kreuz und Tod?

Johannes Kalpers: Weil für mich im Angesicht von Kreuz und Tod der Trost und die Glaubensfreude am deutlichsten werden. Das Kreuz ist unsere große Hoffnung. In seinem Angesicht relativieren sich alle Dinge des Lebens. Sie wissen schon: „Im letzten Hemd sind keine Taschen“ – und Sie konzentrieren sich automatisch auf das im Leben, auf das es ankommt. Und die Musik von Johann Sebastian Bach – bei den Konzerten im Oktober in Kombination mit von Schwester Lidwina gelesenen Texten von Mutter Marie Therese – ist eine wunderbare Ausdrucksform für diese Sehnsucht und für diese Hoffnung!

pp/Agentur ProfiPress