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„Foto-Schätze“ vom Bleiberg

Ausstellung mit 32 großformatigen Aufnahmen des ehemaligen Mechernicher Verwaltungsmitarbeiters und Fotografen Günter Conrads von Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick eröffnet – Besichtigung für alle Interessenten während der normalen Rathaus-Öffnungszeiten bis einschließlich 25. Mai

 

Anneliese und Günter Conrads schenkten die 32 großformatigen Aufnahmen gleich bei der Vernissage an Stadtarchivarin Beate Meyer. Foto: Manfred Lang/pp/AgenturProfiPress

Mechernich – Seit heute und bis 25. Mai sind im Mechernicher Rathaus „Foto-Schätze“ aus der Stadt am Bleiberg ausgestellt. Es sind Aufnahmen aus dem Tausende Bilder umfassenden Archiv des langjährigen Stadtverwaltungsmitarbeiters Günter Conrads. Der rüstige Pensionär, den Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick heute Mittag zur Vernissage persönlich begrüßen konnte, hat 32 großformatige „Foto-Schätze“ eigens für die Ausstellung entwickelt und hinter Glas gerahmt. Für die Ausstellungsbesucher hat der medienkundige Ex-Beamte mehrere Informationsmappen vorbereitet.

Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick sagte zur Ausstellungseröffnung, die Bilderschau sei vor allem wichtig für junge Menschen, für Zugezogene und für die Schulen. Willi Kremer aus Voißel, einer der Vernissage-Gäste, Kommunalpolitiker und vom Rhein vor vielen Jahren zugezogener Voißeler (Stadt Mechernich), bestätigte das: „Sie glauben gar nicht wie wissbegierig ich auf alles Geschichtliche aus meiner neuen Heimat Mechernich bin!“

Anneliese Conrads, die sportlich, karitativ und politisch im Stadtgebiet aktive Gattin des ausstellenden Fotografen, hatte die angenehme Aufgabe, die für die Ausstellung aufgearbeiteten Aufnahmen Stadtarchivarin Beate Meyer als Geschenk zu übergeben. Willi Kremer dazu: „Im Stadtarchiv Mechernich sind die wertvollen Aufnahmen sicher besser und sicherer aufgehoben als im Stadtarchiv zu Köln . . .“

Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick eröffnete nicht nur die Ausstellung, er führte die Gäste auch thematisch in den geschichtlichen Rahmen der 50er und 60er Jahre ein, aus denen die meisten Aufnahmen stammen. „Sie sehen Mechernich hier vorwiegend als modernen Industriestandort“, sagte der Verwaltungschef, um gleichzeitig daran zu erinnern, dass das Mechernicher Bleibergwerk nach dem Krieg gerade mit Millionenaufwand zur modernsten Bleimine Europas ausgebaut worden war. Noch ein Jahr vor der Schließung (1957), die in die ausgestellte fotografische Schaffensperiode von Günter Conrads fiel, besuchten Vertreter von Bergwerken, Universitäten und Regierungen aus Belgien, Argentinien, Belgisch-Kongo, Indien, Schweden und Indonesien das High-Tech-Unternehmen am Mechernicher Bleiberg.

Sodann schilderte der 1961 geborene Bürgermeister fragmentarisch eigene Kindheitsbilder aus den 60er und 70er Jahren, Relikte des Bergbaus auf dem Bleiberg und anderswo, die Sprengung des Großen Förderturms und die devastierte Landschaft der „Bärenschweiz“, aus der man vor 1972 das Gelände der NRW-Landesgartenschau modellierte. Schick erinnerte auch an die soziologischen Veränderungen, die es seither gegeben hat. Ein Blick zurück in die Mechernicher Bergstraße werde auch keinem Kind des 21. Jahrhunderts schaden, um eine Ahnung vom Zusammengehörigkeitsgefühl und der Solidarität Mechernicher Bergarbeiter zu bekommen. Schick: „Sozialneid kannte man dort noch nicht, und Aufeinander-Verwiesen und Angewiesen-Sein-Alltag waren lebenswichtig.“

Günter Conrads zeigt nicht nur Bilder vom Bergbau und der Mechernicher Industrie. Auch die Mechernicher Kirchen sind zu sehen, Bilder von den Ausgrabungen am Römerkanal, Gut Hombusch, das alte Rathaus, eine Zwangsstall in Holzheim, der renovierte Altarraum der Antoniuskapelle in Voißel sowie Zeitdokumente wie ein Schuss in die Mechernicher Bergstraße mit kaminlosen Reihenhäusern nach dem großen Erdbeben 1952.

Die Ausstellung „Foto-Schätze aus Mechernich“ ist während der normalen Öffnungszeiten des Rathauses im zweiten Obergeschoss zu besichtigen. Zur Orientierung liegen dort auch Infomappen aus. Die Bilderschau ist bis einschließlich Freitag, 25. Mai, zu sehen. Kleiner Gag am Rande: Günter Conrads hatte zur Vernissage nicht nur Ehefrau Anneliese mitgebracht, sondern auch zwei alten Volksschulkameraden aus Mechernich, mit denen zusammen er es „auf 260 Jahre bringt“: Liesel Buchheldt und Gerd Westerhoff.

pp/Agentur ProfiPress