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„Bienvenue“ in Kommern

50 Schüler aus Mechernicher Partnerstadt Nyons zu Gast – Grundschule Kommern engagiert sich für die „gelebte Partnerschaft“

Auch ohne Sprachkenntnisse verstanden sich die Kommerner Grundschüler und ihre französischen Gäste bestens. Foto: Kirsten Röder/pp/Agentur ProfiPress

Mechernich-Kommern – Mit einem fröhlichen „Bienvenue“ begann für die Schüler der Katholischen Grundschule (KGS) Kommern eine ganz besondere Woche mit exklusiven Gästen. Bunt bemalte Schilder, auf denen die Dritt- und Viertklässler die Namen ihrer französischen Gäste geschrieben hatten, hielten sie bei der Ankunft des großen Reisebusses erwartungsvoll hoch.

50 Schüler aus Nyons, der französischen Partnerstadt Mechernichs,  waren nach Kommern gereist, um Land und Leute kennen zu lernen. Rund 30 Gastfamilien hatten zu Hause ihre Betten oder Matratzenlager hergerichtet, um den Kindern im Alter von acht bis elf Jahren für eine knappe Woche eine zweite Heimat zu bieten. Am Tag der Ankunft wurden die „Franzosenkinder“ mit offenen Armen begrüßt.

Als Grillmeister betätigte sich beim Grillfest mit den französischen Austauschschülern Schulleiter Willy Gemünd (r.), unterstützt von Arno Breuer, Vorsitzender des Fördervereins. Foto: Kirsten Röder/pp/Agentur ProfiPress

Ein abwechslungsreiches Programm hatten die Organisatoren der Woche, die Lehrer Maria Clooth-Schmich sowie Frank Drehsen, auf die Beine gestellt.

„Für die Kinder soll es bei den Ausflügen immer etwas Neues zu entdecken geben“, erläutert Frank Drehsen. So lernten die Kinder bei lustigen, französisch- und deutschsprachigen Führungen in Bad Münstereifel viel Wissenswertes über die Kurstadt. In Köln besichtigten sie tags darauf das Sport- und Schokoladen-Museum sowie den Dom. Ganz Mutige erklommen sogar die etlichen Treppenstufen bis in die Spitze des Doms. Aber auch das malerische Monschau inklusive der Glashütte durfte nicht fehlen, dort staunten die Kinder über die jahrhundertealte Technik der Glasbläserkunst und nahmen etliche Souvenirs mit nach Hause.

Einer der Ausflüge führte die Schüler mit der Grube Günnersdorf in Mechernich unter Tage auf Erkundungstour, um wenig später in luftigen Höhen auf dem Radioteleskop Effelsberg die Ohren gen Weltall zu richten. Alles hatte mit einem Willkommensfrühstück in der Aula der Grundschule begonnen, bei dem die Gäste auch mit einer musikalischen Einlage der Kommerner Grundschüler begrüßt wurden.

Dass es einen solchen Austausch gibt, ist nicht selbstverständlich. Seit 1992 engagiert sich die KGS Kommern für die „gelebte Partnerschaft“ mit der „école primaire“ in Nyons, so Schulleiter Willy Gemünd. Aufgrund fehlender finanzieller Mittel seitens der französischen Freunde musste bis zum Jahr 2010 der Austausch für einige Jahre pausieren. „Umso schöner, dass er nun wieder stattfindet.“ Seit etwa 40 Jahren besteht die Städtepartnerschaft zwischen Nyons in Südfrankreich und Mechernich. Im vergangenen Jahr hatten knapp 30 Schüler aus Kommern die Partnerstadt und ihre Gastfamilien in Südfrankreich besucht.

„Der besondere Reiz des Austauschs liegt in der Distanz von 1000 Kilometern“, so Gemünd: „Sie lernen eine andere Sprache, die andere Kultur der Provence kennen, aber auch langjährige Freundschaften entstehen.“ Der Austausch in den vergangenen Jahren habe gezeigt, dass es sich lohne, Kinder frühzeitig für solche Projekte zu begeistern, so Gemünd. So können wichtige Brücken gebaut und Ängste genommen werden, bekräftigt Maria Clooth-Schmich: „Die Kinder sollen erfahren, dass man sich mit ganz einfachen Dingen verständigen kann. Und lernen, dass das alles gar nicht so dramatisch ist, wenn man die Sprache nicht perfekt sprechen kann.“

Wirkliche Berührungsängste waren tatsächlich schon nach kurzer Zeit nicht mehr festzustellen. Auf dem Grillfest, zu dem der Förderverein der Kommerner Schule eingeladen hatte, tummelten sich nahezu 100 Personen mit Lehrern, Gastfamilien und Austauschschülern. Es war ein großes Miteinander, ungeachtet welcher Nation tobten die Schüler gemeinsam auf dem Klettergerüst oder spielten Fußball auf dem Pausenhof der Grundschule. Manche hatten es sich auf dem neuen Podest der Schule gemütlich gemacht und verspeisten nebeneinander ihre Grillwurst. Ein großes Salatbüffet hatten die Gasteltern zur Verfügung gestellt.

Doch, am Ende der Woche in der Partnerstadt, hieß es, Abschied nehmen. In den frühen Morgenstunden verließen die Gäste winkend die Eifel. Mit im Gepäck hatten sie eine Menge an Eindrücken, Erlebnissen und geschlossenen Freundschaften. Und die deutschen Gastkinder dachten bestimmt schon daran, wie es vielleicht nächstes Jahr wird, wenn sie selber nach Nyons fahren. Die Vorfreude darauf kribbelte schon kräftig. Bis zum Wiedersehen haben sich viele vorgenommen, in Kontakt zu bleiben, sei es per Brief oder via Skype.

pp/Agentur ProfiPress