„Zu jung, um sich alt zu fühlen“
Rund 40 regionale Unternehmen, Dienstleistungsbetriebe, Krankenhäuser, Praxen und Kanzleien, Verbände und Einrichtungen informieren bei Messe „50-Plus – Freude am Leben“ in Schleiden
Eifel/ Schleiden – Es ging um Gesundheit, Sport und Wellness, um Hobbies, Wohnen, Recht, Finanzen, Vorsorge und Technologie. Genauer: Um alles, was die Generation der über 50-Jährigen ganz aktuell betrifft. Denn wenn die Kinder aus dem Haus sind und der Job (fast) geschafft ist, beginnt für sie ein neuer, spannender Lebensabschnitt. Wie auch immer pfiffige Marketingstrategen diese Generation, deren Altersspanne immerhin von George Clooney bis Altkanzler Helmut Schmidt reicht, auch bezeichnen mögen – ob „Best Ager“, „Master Consumer“, „junge Alte“, „50 +“ oder die „Generation Gold“ – eines ist sicher: Sie fühlen sich zu jung, um alt zu sein.
Die Begrifflichkeit hat mit dem tatsächlichen Lebensalter alleine nur wenig zu tun, sondern vielmehr mit Wohlbefinden und einem positivem Lebensgefühl. Das zeigten auch die Kommentare zahlreicher Besucher, die sich am vergangenen Wochenende zur Messe „50-Plus – Freude am Leben“ in der Dreifachhalle des Städtischen Gymnasiums Schleiden eingefunden hatten. Rund 40 regionale Unternehmen, Dienstleistungsbetriebe, Krankenhäuser, Praxen und Kanzleien, Verbände und Einrichtungen informierten dort über die neuesten Trends in ihren Fachgebieten. In punkto Reisen stehen Busfahrten zu Urlaubsparadiesen wie dem alpenländischen Raurisertal nach wie vor hoch im Kurs, berichteten die Mitarbeiter des Hellenthaler Reisebüros Murk. Auch das Inselhüpfen in Kroatien könnte in diesem Jahr „ein Renner“ werden, prognostizierten sie.
Zwischen Laufbändern, Pedelecs, Duftölen und komfortablen Liegestühlen mit Wärmekissen, die nach dem chinesischen Akupressur-Prinzip funktionierten, gab es auch viel Wissenswertes rund um das Thema Vorsorge und Finanzen. So informierte das Team des Steuerbüros „Heinen, L´Homme, Weishaupt“ mit Geschäftsstellen in Schleiden, Mechernich und Heimbach kompetent darüber, wie sich Privatausgaben steuerlich optimal nutzen lassen. Was viele überraschte: Zu den haushaltsnahen Dienstleistungen im engeren Sinne, gehören Ausgaben für Reinigungsarbeiten (beispielsweise Fensterputzer oder Dachrinnenreinigung) ebenso wie die Aufwendungen für Winterdienst, Gärtner, Tapezierer, Maler (Innenwände) und der Hausmeisterservice. Steuerlich geltend gemacht werden können zudem die Pflege und Betreuungsleistungen von Angehören. „Hier bedarf es nicht mehr des Nachweises einer Pflegebedürftigkeit oder des Bezugs von Leistungen der Pflegeversicherung sowie einer Unterscheidung nach Pflegestufen“, erklärte Steuerexpertin Claudia Weishaupt. So genannte „Dienstleistungen zur Grundpflege“, also Körperpflege, Ernährung und Mobilität reichten aus. Übrigens: Auch das Stimmen eines Klaviers sowie Umzugsdienstleistungen können steuerlich geltend gemacht werden.
Hielt sich der Besucherandrang am ersten Veranstaltungstag noch in überschaubaren Grenzen, waren am Sonntag auch die Stuhlreihen der hochklassigen Fachvorträge gut besetzt. Die Themenvielfalt reichte hier von Arbeitsrecht über Solartechnik, Wohnformen im Alter, Patientenverfügung, speziellen Schmerztherapien bei Rückenleiden und den Möglichkeiten der plastischen Chirurgie.
Zu einem nachhaltigen und nachdenklich stimmenden Erlebnis wurde am Stand einer Versicherung dann das Überstreifen des Alterssimulationsanzuges „Gert“. Hier wurde mit Hilfe einer speziellen Brille (Eintrübung der Augenlinse), einem Helm (Einengung des Gesichtsfeldes, Hochtonschwerhörigkeit), Handschuhen (Einschränkung des Greifvermögens) und Gewichten an den Gelenken (Versteifung), der Verlust sensomotorischer Fähigkeiten im Alter sehr realitätsnah erfahrbar gemacht.
pp/Agentur ProfiPress