„Pack an“ im Eifelkloster
Freiwillige Helfer renovieren nach und nach die berühmte Zisterzienserabtei Himmerod – 2005 hatten Stammgäste die Idee zu Werkwochen – Mittlerweile reisen regelmäßig Freiwillige ins Salmtal
Großlittgen/Himmerod – Das Zisterzienserkloster Himmerod ist ein ganz besonderes Kleinod in der Eifeler Klosterlandschaft. Und ein Phänomen, was die Bindung zwischen Konvent und Menschen „draußen“ angeht, zwischen den Gebäulichkeiten in der wunderbaren Salmtal-Landschaft und der sie umgebenden Natur.
Seit 2005 kommen immer mehr Freiwillige, um dem wie fast in allen Klöstern vom Personalschwund befallenen Konvent und seinen Mitarbeitern unter die Arme zu greifen. Mit anzupacken, zu räumen, zu renovieren.
Jetzt hat der Redakteur Hans-Peter Linz diesem Phänomen einmal mehr eine Reportage im „Trierischen Volksfreund“ (TV) gewidmet, aus der wir an dieser Stelle für die Medien der Zukunftsinitiative Eifel zitieren dürfen.
Hans-Peter Linz schreibt: „Zu den traditionellen Werkwochen in der Abtei Himmerod reisen Helfer von weit her an. Sie sind seit 2005 eine feste Einrichtung. Die idyllische, ruhige Lage lockt die Gäste in die Eifel.“
Und weiter: „Eigentlich sollte das Schaukelpferd zum Sperrmüll. Es war mehrfach überlackiert und sah nicht mehr schön aus. Aber Wolfgang Merz gab ihm eine Chance: Einmal ordentlich abgeschliffen, so dass das massive Holz wieder zu sehen ist, macht das Pferd wieder was her. Es soll demnächst im Klosterladen der Abtei Himmerod seinen Platz erhalten.“
Viele packten freiwillig mit an. Im Hof der Zisterzienserabtei ist in diesen Tagen viel Betrieb, so der TV: „Merz zählt zu den 20 freiwilligen Helfern, die in den traditionellen Werkwochen ehrenamtlich am Kloster arbeiten. »Hier sind ja nur noch zehn Mönche, von denen gerade mal einer eine handwerkliche Ausbildung hat«, sagt er.“
Der Schreinermeister komme schon seit 20 Jahren regelmäßig nach Himmerod. Er lebe und arbeite in Lingen im Emsland. „Meine Frau hat mich damals hierhin geschickt, damit ich die Seele mal baumeln lasse“, sagt der evangelische Wolfgang Merz dem TV-Redakteur: „Aber die Konfession spielt hier keine Rolle, es geht um die Menschen.“
Damals seien die Werkwochen in Himmerod noch ein Insider-Tipp gewesen. Mittlerweile gebe es mehr Betrieb in Himmerod. Aber am Abend werde es deutlich ruhiger.
Wie es zu dem Helferkreis gekommen sei? „Vor neun Jahren kamen Stammgäste auf die Idee und das sprach sich herum. Seit 2005 sind die Werkwochen eine feste Einrichtung. Jedes Jahr kommen Leute zusammen und machen Reparaturen. Außerdem gibt es weitere Werkwochen im Herbst und im Winter.“ Die Resonanz bei den Stammgästen ist groß, erzählt Merz.
Und die kommen von weit her. So zum Beispiel Uta Hofmann: Mit viel Geduld malt sie mit einer Schablone ein dekoratives Muster auf eine Wand. Sie opfert ihre Urlaubszeit, um in Himmerod mit anzupacken. Die Atmosphäre und das Miteinander seien einzigartig, so die Büroleiterin, die aus dem fernen Dresden angereist ist. Sie macht den weiten Weg, um im Eifelkloster Erholung und Gemeinschaft zu finden. Nach dem Urlaub will sie wieder im Dresdner Umweltzentrum arbeiten. Hofmann kommt seit 1993 nach Himmerod.
Der TV schreibt: „Neben dem Neuanstrich einiger Räume haben die Helfer nach Abschluss ihrer Werkwochen auch viele Stühle aufbereitet, neu gepolstert und vor allen Dingen eines erlebt: gemeinsames Arbeiten an einem Ort fernab vom hektischen Alltag.“
Das Kloster Himmerod wurde in den Jahren 1134/35 durch Bernhard von Clairvaux als Zisterzienserabtei gegründet. Nach dem Zweiten Weltkrieg erlangte die Abtei 1950 Bekanntheit durch die Himmeroder Denkschrift, die der Grundstein zur Wiederbewaffnung der Bundesrepublik war.
Die Abtei Himmerod gehört zur Mehrerauer Kongregation. Info und Kontakt: Kloster Himmerod, Himmerod 3, 54 534 Großlittgen, Telefon 06575/95130.
pp/Agentur ProfiPress