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„Feeling a bit ’bescheuert’“

Der englische Schauspieler und Lehrer Julius D’Silva zog beim Shakespeare-Workshop die Schüler der Englisch-Leistungskurse in seinen Bann

Aus der Turnhalle auf die Schlachtfelder Macbeths: Der englische Lehrer, Schauspieler und Shakespeare-Botschafter Julius D'Silva ließ die Tragödie um den Schottenkönig lebendig werden. Foto: Tanja Fenge/GAT/pp/Agentur ProfiPress

Mechernich – William Shakespeare wäre in diesem Jahr 450 Jahre alt geworden – und ist immer noch höchst lebendig. Jedenfalls in den Shakespeare-Workshops des britischen Schauspielers und Lehrers Julius D’Silva, der die Schüler der beiden Englisch-Leistungskurse des städtischen Mechernicher Gymnasiums Am Turmhof (GAT) aus der Turnhalle direkt in das Globe Theatre Shakespeares und danach auf die nebligen Schlachtfelder von Macbeths Schottland führte. Julius D’Silva, der schon in der Royal Shakespeare Company mitwirkte und auf der Bühne des Shakespeare Globe stand, betrachtet sich selbst als Botschafter Shakespeares und macht ihn auf überzeugende Art und Weise lebendig: Shakespeare muss man erleben, nicht lesen (D’Silva: “He was a playwright, not a ’readwright’”!).

Mit Warm-ups und schnellen Reaktionsspielen aus dem Schauspielbereich brach D’Silva das Eis und bereitete die Teilnehmer darauf vor, ohne Angst und in schnellem Wechsel in die verschiedensten Rollen zu schlüpfen. „Feeling a bit ‘bescheuert'” war dabei das Motto und brachte genau die richtige Unverkrampftheit, um mit viel Enthusiasmus und Spaß Shakespeare kennenzulernen.

Auch das ist Englisch-Unterricht: Julius d’Silva von der Royal Shakes-peare Company war zu Gast am GAT und animierte die Mechernicher Oberstufenschüler, ihre schauspielerischen Talente unter Beweis zu stellen. Foto: Tanja Fenge/GAT/pp/Agentur ProfiPress

Der Workshop konzentrierte sich auf das Stück „Macbeth“, das im nächsten Halbjahr gelesen werden soll. So wurde unter anderem aus einem Schüler Macbeth, der erfolgreiche Kriegsherr, dem alle Mitschüler zu Füßen lagen und ihm ohne viel Vorbereitung Shakespeares Worte der Huldigung aus vollem Hals entgegen schmetterten. Schülerinnen wurden zu Lady Macbeth, die ihren Mann mit Gesten, Blicken und wenigen Worten zum Mord überredet. Jeder Teilnehmer wurde durch die mitreißenden, witzigen, schlagfertigen Anweisungen und Erläuterungen D’Silvas in seinen Bann gezogen und in die Lage versetzt, sich in die verschiedenen Rollen unwillkürlich hineinzuversetzen.

Körperlich erfuhren die Teilnehmer des Workshops auch, was der fünfhebige Jambus ist – ein Versmaß, welches auf die Brust getrommelt und abwechselnd zu eingängigen Zeilen Shakespeares gesprochen wurde. Ebenso griffig geklärt wurden beispielsweise die Herkunft des Wortes „Rolle” oder die Vorteile eines runden Theaters wie des Shakespeare Globe im Vergleich zur „Tyrannei des Rechtecks”. Zu Shakespeares Zeit erlebten Akteure und Zuschauer aller gesellschaftlichen Schichten miteinander großartige Unterhaltung im Theater – in diesem Fall waren es die Teilnehmer des Workshops, der vom Förderverein des Gymnasiums Am Turmhof mitfinanziert wurde, die zwei Stunden lang großartige und höchst informative Unterhaltung genießen konnten.

„Es hat unheimlich viel Spaß gemacht, und es war wirklich interessant. Man hat viel daraus mitgenommen” und „Ich würde es jederzeit nochmal machen“: So lautete unisono das Fazit der teilnehmenden Schüler.

Tanja Fenge/pp/Agentur ProfiPress