Aktuelles

ProfiPress

Agentur für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit, journalistische und redaktionelle Dienstleistungen.

Allgemein

„Tafel“ feiert Jubiläum

Mechernicher „Tafel“ besteht seit zehn Jahren – Insgesamt 300.000 Euro eingesetzt – Zum Jubiläum Spende der Mechernich-Stiftung – Neues Kühlhaus geplant – Verteilort für Tiefkühlware –Noch ehrenamtliche Helfer gesucht

Einen Scheck über 3000 Euro überreichten Maria Jentgen (v.l.) und Ralf Claßen von der Mechernich-Stiftung an Wolfgang Weilerswist und Pfarrer Michael Stöhr. Foto: Johannes Mager/pp/Agentur ProfiPress

Mechernich – Seit zehn Jahren unterstützt die Mechernicher „Tafel“ sozial benachteiligte Menschen ehrenamtlich bei der Lebensmitteln-Versorgung. Nun feierten die Ehrenamtler dieses Jubiläum – und das ganz karg. Statt eines großen Büfetts und üppiger Dekoration gab es gestiftete belegte Brötchen. „Etwas anderes schien uns nicht angemessen, wenn man sich jahrelang den Bedürftigen widmet. Wir sollten dann nicht auf der anderen Seite Überfluss zur Schau stellen“, stellte Pfarrer Michael Stöhr fest.

Auch Mechernichs Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick gratulierte im Rahmen der kleinen Jubiläumsfeier. „Es war ein kluger Gedanke der Tafel-Damen, Wolfgang Weilerswist als jungen, dynamischen Pensionär hier in Mechernich  als Vorsitzenden zu verpflichten“, so der Bürgermeister augenzwinkernd. Er dankte Wolfgang Weilerswist für dessen Engagement.

Auch der Mechernicher Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick gratulierte zum Jubiläum. Foto: Johannes Mager/pp/Agentur ProfiPress

Das Geld, über das die Mitarbeiter der Tafel verfügen, geben sie lieber zu Gunsten ihres Engagements aus. Und sie werden dabei kräftig unterstützt. So überreichten Ralf Claßen und Maria Jentgen von der Mechernich-Stiftung dem Tafel-Vorsitzenden Weilerswist als „Geburtstagsgeschenk“ einen Scheck über 3000 Euro. Das Geld fließt in das aktuelle Projekt des Vereins, ein neues Kühlhaus. Die Mechernicher Tafel finanziert sich laut Wolfgang Weilerswist zu rund 90 Prozent über Spenden. Diese kommen teilweise auch von Einzelpersonen: „Neulich erst hat eine ältere Dame in der Zeitung von unserem Jubiläum gelesen und 100 Euro überwiesen“, freute sich der Tafel-Vorsitzende. Insgesamt rund 300.000 Euro konnte die Tafel in den zehn Jahren bereits für den guten Zweck einsetzen. Dabei sei es ursprünglich gar nicht nur um die Unterstützung der Bedürftigen gegangen, erklärte Weilerswist. Vor 20 Jahren, als die ersten Tafeln in Deutschland gegründet wurden, habe man auch ein Zeichen gegen die Verschwendung setzen wollen.

Pfarrer Michael Stöhr (l.) bedankte sich in seiner Ansprache für das Engagement der „Tafel“-Ehrenamtler. Foto: Johannes Mager/pp/Agentur ProfiPress

Rund 40 Ehrenamtler kümmern sich heute darum, dass bedürftige Menschen mehrfach wöchentlich Lebensmittel erhalten. „Das sind am Anfang des Monats rund 100 Menschen, am Ende können es auch 200 werden“, weiß der Vorsitzende. Dazu zählten meist Hartz-IV-Empfänger, Aufstocker, junge Frauen, ältere Damen und weitere Gruppen. „Ich habe Rentenbescheide gesehen, da stehen einem die Tränen in den Augen“, machte Weilerswist seinem Unverständnis Luft. Und die Tendenz hin zu immer mehr bedürftigen Menschen sei steigend. „Das ist erschreckend, wo man immer von wirtschaftlichem Wachstum liest“, so Weilerswist. „Irgendwas stimmt doch da nicht, wenn es in einem der reichsten Länder der Welt Armenspeisung geben muss“, ergänzte er. Es gebe bereits Sozialämter, die ihre Kunden direkt zur Tafel schickten.

Palettenweise Pizzen und Minipizzen verteilt Wolfgang Weilerswist an andere Tafeln der Region. Foto: Johannes Mager/pp/Agentur ProfiPress

Für die Mechernicher Geschäftswelt hingegen ist der pensionierte Offizier voll des Lobes: „Es gibt keinen, der nichts spendet.“ Aber auch überregional aktive Unternehmen spendeten an die Tafel. Ein großer deutscher Hersteller von Tiefkühlpizzen etwa schicke alle sechs bis acht Wochen 14 Paletten Tiefkühlware – und das nur, weil die Zutaten bei diesen Pizzen minimal von den Vorgaben abweichen und sie deshalb automatisch aussortiert werden. Mechernich sei eines von drei Verteilzentren der „Tafeln“ für Tiefkühlware in NRW berichtete Wolfgang Weilerswist, der auch dem Landesvorstand der Tafeln angehört.

Die Mechernicher Tafel sucht nach wie vor engagierte ehrenamtliche Helfer  zur Unterstützung.

pp/Agentur ProfiPress