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AllgemeinCommunio in ChristoStadt Mechernich

„Ein Freund der Mutter, ein Anwalt der Communio“

Am 24. März 2012 ist Bischof Edward Materski im 90. Lebensjahr, im 65. Priestertumsjahr und im 44. Bischofsjahr heimgegangen – Er war der erste Bischof von Radom – Ein Nachruf von Pfarrer Karl-Heinz Haus, dem Generalsuperior der Communio in Christo, auf den Bischof an der Seite der Ordensgründerin Mutter Marie Therese

 

Bischof Dr. Edward Materski, der Bischof an der Seite der Mechernicher Ordensgründerin Mutter Marie Therese, hielt der Communio in Christo auch über deren Tod hinaus die Treue. Hier weiht Bischof Materski das von Mutter Marie Therese noch konzipierte, aber nicht mehr realisierte Sterbehospiz „Stella Maris“ in Mechernich ein. Foto: Marie-Therese Dijkstra/Communio in Christo/pp/Agentur ProfiPress

Mechernich/Radom – „Am 24. März 2012, einem Samstag, um 17.35 Uhr starb im Krankenhaus im polnischen Radom unser Freund und Förderer Bischof Edward Materski. Er war der erste Bischof der Diözese Radom.“ Das schrieb jetzt Pfarrer Karl-Heinz Haus, der Generalsuperior der in Mechernich gegründeten und mit Mutterhaus vertretenen Communio in Christo. In seiner Pressemitteilung heißt es weiter: „In den Diözesen Sandomierz und Radom rief er 131 neue Pfarreien ins Leben. Er war ein Freund der Communio in Christo und ihrer Gründerin Mutter Marie Therese. Bischof Materski wurde 89 Jahre alt, am 19. Februar hatte er sich einer Operation unterzogen. Im Dezember würde Bischof Materski den 44. Jahrestag seiner Bischofsweihe feiern.“ Bischof Materski verband eine langjährige Freundschaft mit der Gründerin der Communio in Christo, die die Diözese in den für Polen schweren Zeiten unterstützt hat, unter anderem auch beim Bau des Priesterseminars in Radom. Dieser Umstand wurde auch auf einer Gedenktafel verewigt, die sich bis heute in der Aula des Dankes für Mutter Marie Therese in eben diesem Seminar befindet.

Vom Charisma Mutter Marie Thereses überzeugt

Generalsuperior Karl-Heinz Haus: „Bischof Materski war stets überzeugt von der Echtheit und Wahrhaftigkeit des außerordentlichen und universellen Charismas von Mutter Marie Therese und hat nie daran gezweifelt. Jeder Gründer bekommt einen Bischof an seine Seite, der ihn begleitet und unterstützt. Für Mutter Marie Therese war es Bischof Edward Materski.“ Er habe viele Male das Mutterhaus in Mechernich besucht und weihte u.a. das Hospiz Stella Maris und die Langezeitpflegeeinrichtung der Communio ein. Haus: „Das Charisma von Mutter Marie Therese trug er stets in seinem Herzen und versuchte alles, um Mutter Marie Therese in Rom zum Durchbruch zu verhelfen.“ Unvergessen bleibe die Reise von Bischof Materski und Mutter Marie Therese nach Rom im Jahre 1989, wo er ihr eine Audienz beim Heiligen Vater ermöglichen wollte. Er war es auch, der sie auf ihrem letzten Weg begleitete, indem er die Begräbnisfeierlichkeiten nach ihrem Tod im Jahre 1994 leitete. 

Beileidsschreiben an Bischof Henryk Tomasik

Die Communio in Christo hat ihr tief empfundenes Beileid in einem Schreiben an Bischof Henryk Tomasik, den jetzigen Hirten der Diözese Radom, zum Ausdruck gebracht: „Exzellenz, sehr verehrter Herr Bischof, wir haben die traurige Nachricht vom Heimgang  unseres  hochgeschätzten Herrn  Bischof Dr. Edward Materski erhalten, der Herr hat ihn von seinem langen Leiden erlöst. Der verstorbene Bischof Dr. Edward Materski war der sehr wertgeschätzte und langjährige Freund unserer Gründerin und der Communio in Christo.  Die tiefsinnige Verbundenheit von Bischof Materski mit Mutter Marie Therese, der Gründerin der Communio in Christo, bleibt für immer, auch als eine große Inspiration für uns alle. Wir sind ihm unendlich dankbar für seine großartige Wirkung, einen  Boden für das charismatische Wirken der Mystikerin und Ordensgründerin Mutter Marie im polnischen  Land geschaffen zu haben.  Auf diesem fruchtbaren Boden verbreitete Communio in Christo sich in besonderer Weise in ganz Polen. Die Treue zum außerordentlichen Charisma und zur Person von Mutter Marie Therese hat er zu ihren Lebzeiten bewiesen, und er blieb ihr auch über ihren Tod am 11. April 1994 hinaus und uns über Jahrzehnte herzlich verbunden. Wir danken dem lieben Gott für alle Güte, die wir erhalten durften durch den begnadeten Bischof Materski. Ich nehme diese Gelegenheit wahr, Ihnen und der ganzen Diözese Radom unser tief empfundenes Beileid zu übermitteln auch im Namen aller Mitglieder und der Mitarbeiter des Ordens Communio in Christo. Wir werden bei der Feier der heiligen Eucharistie in tiefer Dankbarkeit im Gebet seiner besonders gedenken. Mit freundlichen Grüßen Karl-Heinz Haus, Generalsuperior“.

Teilnehmer am Warschauer Aufstand

Bischof Edward Materski kam am 6. Januar 1923 in Wilna zur Welt. Seine Eltern, Ignacy und Maria geb. Filutowska, gehörten zur Bildungsschicht. Nach dem Tod des Vaters im Jahre 1932 zog er mit seiner Mutter und zwei Schwestern nach Warschau und nahm als Seminarist am Warschauer Aufstand teil. Während des Aufenthaltes in Warschau war er der Sekretär des Bischofs von Kielce, Czeslaw Kaczmarek. Im Jahre 1957 initiierte er Sommerkurse für Katecheten und arbeitete bei der Ausarbeitung von didaktischen Hilfsmitteln für Katecheten und Schüler. In den Jahren 1966 bis 1988 unterrichtete er formale Katechese an der Universität zu Lublin.

Er erhielt die Priesterweihe am 20. April 1947. Am 29. Oktober 1968 wurde er zum Weihbischof der Diözese Kielce und Titularbischof von Aquasirena nominiert. Die Bischofsweihe erhielt er am 22. Dezember 1968 von Stefan Kardinal Wyszynski. Seit dem 28. März 1981 war er Bischof von Sandomierz und feierte am 11. April seine Amtseinführung in der Kathedrale von Sandomierz. Am nächsten Tag fand ein Treffen mit der Gläubigen aus Radom in der jetzigen Kathedrale statt. Auf die Bitte des neuen Hirten wurde der Name der Diözese in Diözese Sandomierz-Radom umgeändert und der hl. Prinz Kasimir zum neuen Patron von Radom aufgerufen. Seit dem 3. Oktober 1992, aufgrund einer Reorganisation der polnischen Diözesen, wurde ihm vom seligen Papst Johannes Paul II. das Hirtenamt in der Kirche von Radom als dem ersten Bischof der Diözese Radom übertragen. Diese Funktion erfüllte er bis zum 28. Juni 1999.

Ehrenbürger und Ordensträger

Bischof Edward Materski war unter anderem Vorsitzender der Polnischen Bischofskonferenz für katholische Bildung, in der Kommission der Berufungen und Mitglied der Kommission der Polnischen Bischofskonferenz für Belange der Katholischen Universität zu Lublin. Er war Ehrenbürger der Städte Radom (1996), Sarzysko-Kamenna (1997) und Chmielnik (2001). Dank der Bemühungen des Bischofs Materski wurde der hl. Kasimir auch der Patron der Diözese Radom (1992). 1994 hat in Radom eine Sitzung der Polnischen Bischofskonferenz anlässlich des 500. Todestages des heiligen Kasimir stattgefunden.

Bischof Materski trug auch sehr viel zur Entstehung des Theologischen Instituts in Radom bei, das heute ein Teil der theologischen Fakultät der staatlichen Stefan-Kardinal-Wyszynski-Universität in Warschau ist. Bischof Materski wurde von dem ehemaligen Präsidenten Lech Kaczynski mit dem Orden Polonia Restituta ausgezeichnet. Er ist auch der erste Ehrenlaureat des Preises „Mein Radom“, der von der Höheren Bischof-Chrapek-Businessschule in Radom an Personen verliehen wird, die sich besonders um Radom verdient gemacht haben, vor allem durch ihr karitatives, wirtschaftliches und gesellschaftliches Wirken.

eb/pp/Agentur ProfiPress