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Politik stellt sich hinter ETZ-Geschäftsführer

Vertrauenserklärung für Eifel-Therme-Geschäftsführer Thomas Hambach und Holger Schmitz im städtischen Rechnungsprüfungsausschuss – Stadt will auch nach Jahrzehnten noch jeden erreichbaren Teil der Schadenssumme zur Wiedergutmachung eintreiben

Die Mechernicher Politik stellte sich geschlossen hinter die zum Zeit-punkt der Unterschlagungen im Amt befindlichen Geschäftsführer der Eifel-Therme Zikkurat Thomas Hambach und Holger Schmitz. Foto: Alice Gempfer/pp/Agentur ProfiPress

Mechernich – Die beiden Geschäftsführer der Eifel-Therme Zikkurat sind ihren Aufsichtsverpflichtungen nachgekommen. Die in erster Instanz verurteilte ehemalige Betriebsleiterin habe mit hoher krimineller Energie ein über Jahrzehnte gewachsenes Vertrauensverhältnis schamlos ausgenutzt. 

Zu diesem Ergebnis kam der städtische Rechungsprüfungsausschuss  in seiner Sitzung am Dienstag. „Die Politik stellte sich dabei geschlossen hinter die Geschäftsführer der Eifel-Therme Zikkurat“, so Ralf Claßen, der Kämmerer der Stadt Mechernich. Bürgermeister Dr. Schick stellte sich nochmals ausdrücklich vor den ehemaligen kaufmännischen Geschäftsführer Holger Schmitz, dem das Bekanntwerden der Unterschlagungen auch gesundheitlich zugesetzt hatte.

Der Ratsherr Beppo Wassong verlangte, dass aus nichtöffentlicher Sitzung mitgeteilt werden solle, dass die Politik sich geschlossen hinter die zum Zeitpunkt der Unterschlagungen im Amt befindlichen Geschäftsführer Thomas Hambach und Holger Schmitz gestellt habe: Damit trete man der Gerüchteküche entgegen, einer permanenten Rechtfertigungserwartung an die Mandatsträger werde die Grundlage entzogen. 

Der Ausschussvorsitzende Wulf-Dietrich Simon wiederholte Schicks Erklärung nochmals, als die beiden Geschäftsführer hereingerufen wurden, unter deren Ausschluss zuvor über die Vorkommnisse in der Eifel-Therme und ihre Folgen debattiert worden war.

Unterdessen trat die Stadtverwaltung nach der Rechungsprüfungsausschusssitzung offenbar gezielt gestreuten Falschinformationen entgegen, wonach sich der Gesamtschaden durch die Unterschlagungen nicht auf 530.000, sondern auf 700.000 Euro belaufen soll. Außerdem hatte mindestens ein Politiker bereits im Vorfeld der Rechungsprüfungsausschusssitzung ohne Namensnennung gegenüber einem Medienvertreter behauptet, der Stadt sei es noch nicht gelungen, finanziellen Forderungen gegenüber der früheren Mitarbeiterin oder von ihr Begünstigten Nachdruck zu verleihen.

In der Rechnungsprüfungs-Ausschusssitzung legte die von der Stadt mit der Wahrnehmung ihrer Interessen beauftragte Anwaltskanzlei dar, dass bis Juni rund 15.000 Euro über Pfändungsmaßnahmen eingenommen wurden. Die Eigenschadenversicherung zahlte bislang 125.000 Euro an die Eifel-Therme.

Im Zuge des Privatinsolvenzverfahrens sei die komplette Schadensumme mit über 530.000 Euro angemeldet worden, dieser Anspruch verfalle  auch nicht nach der auf sechs Jahre bezifferten Dauer einer Privatinsolvenz, sondern bleibe nach Rechtsstand der Stadt praktisch lebenslang bestehen.

Die Stadt wartet bezüglich der Strafverfolgung und Wiedergutmachung des entstandenen Schadens nicht nur den Ausgang des Berufungsverfahrens am Landgericht Bonn ab, das die Staatsanwaltschaft gegen die am Schöffengericht Euskirchen verhängte Gefängnisstrafe von zwei Jahren auf Bewährung eingelegt hat. Die Geschäftsführung der Eifel-Therme beziehungsweise die Stadt verfolgen auch weitere zivilrechtliche Schritte. Erster Beigeordneter Thomas Hambach, Geschäftsführer der Eifel-Therme Zikkurat: „Unsere diesbezüglichen Forderungen gehen aufgrund des Insolvenzrechts bis auf weiteres an den Insolvenzverwalter. Er bekommt von uns alle verfügbaren Informationen.“ 

Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick sagte, er sei entschlossen, dass die Stadt auch nach vielen Jahren und Jahrzehnten jede rechtliche Möglichkeit ausschöpfen werde, um jeden erreichbaren Teil der angerichteten Schadenssumme wieder einzutreiben.

pp/Agentur ProfiPress